Eine Infektion auch in den USA
Immer mehr Fälle von Affenpocken in Europa

Gesundheitsbehörden weltweit rufen wegen Verdacht der Ausbreitung von Affenpocken zur Achtsamkeit auf. Mittlerweile wurden mehrere Fälle in Europa – jedoch auch Einzelfälle in den USA und Kanada entdeckt.
Publiziert: 19.05.2022 um 04:07 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2022 um 07:17 Uhr
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So sieht das Affenpocken-Virus unter im Mikroskop aus.
Foto: keystone-sda.ch

Die Fälle von Affenpocken häufen sich. Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) hat nun wegen mehrerer Fälle von Affenpocken in Europa zur Wachsamkeit aufgerufen.

Reiserückkehrer aus Westafrika sowie Männer, die sexuellen Kontakt mit Männern haben, sollten bei ungewöhnlichen Hautveränderungen «unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen», teilte das RKI am Mittwoch mit.

Zahlreiche Verdachtsfälle in Europa

Erst am Mittwoch hatten die Behörden in Spanien und Portugal rund 40 neue Verdachtsfälle gemeldet.

Zu den Symptomen der Affenpocken beim Menschen gehören ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und dann auf andere Körperteile übergreift, Fieber, Muskelschmerzen und Schüttelfrost.

Die meisten Menschen erholen sich innerhalb mehrerer Wochen von der Krankheit. Üblicherweise wird die Krankheit durch engen Kontakt mit infizierten Tieren wie Nagetieren und Affen übertragen und ist vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitet.

Wie die Gesundheitsbehörden von Madrid mitteilten, haben sie «23 mögliche Fälle von Affenpocken» festgestellt. Obwohl Affenpocken normalerweise durch die Luft übertragen werden, hätten sich die Patienten allesamt durch sexuelle Aktivitäten angesteckt.

Dabei handelte es sich zumeist um schwule Männer, aber nicht immer. Auch in der Region um Lissabon entdeckten die Behörden 20 Verdachtsfälle, vor allem bei jungen Männern.

Auch Fälle in USA und Kanada

Zuvor hatten die britischen Behörden mehrere Fälle registriert. In Grossbritannien handelte es sich meist um schwule oder bisexuelle Männer. Bei den jüngsten vier Fällen konnte allerdings keine direkte Verbindung zu drei früher erkannten Infizierten festgestellt werden, was den Verdacht einer weiteren Verbreitung als bislang bekannt nährt.

Wie kanadische Medien am Mittwoch berichteten, untersuchen die Behörden in der Metropole Montréal ebenfalls mehr als ein Dutzend Verdachtsfälle von Affenpocken. Diese seien von auf sexuell übertragbare Infektionen spezialisierten Kliniken gemeldet worden.

Auch die USA stellten bei einem kürzlich aus Kanada zurückgekehrten Erwachsenen Affenpocken fest. Die US-Gesundheitsbehörde CDC betonte, dass «jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, die Affenpocken verbreiten kann.» (SDA/euc)

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