Ein Unbekannter ist auf einen US-Militärstützpunkt gelangt, auf dem auch das Flugzeug des Präsidenten stationiert ist. Dort hat er sich Zugang zu einem Regierungsflieger verschafft. Der Vorfall werde «sehr ernst genommen», sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby. Nun wird untersucht, wie das passieren konnte.
Die Kapitol-Stürmung am 6. Januar zeigte gravierende Sicherheitslücken in der US-Regierung. Nun hat die Luftwaffe eine weltweite Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen eingeleitet. Am betroffenen Stützpunkt Joint Base Andrews südöstlich der Hauptstadt Washington (USA) seien die Sicherheitsvorkehrungen bereits angepasst worden, sagte Kirby.
Einen Tag später stieg der US-Präsident hier ins Flugzeug
Am Freitagnachmittag (Ortszeit) flog Präsident Joe Biden (78) von dort mit dem Regierungsflieger Air Force One in seinen nahen Heimat-Bundesstaat Delaware.
Der Eindringling, ein Mann, gelangte am Donnerstag auf den Stützpunkt und verschaffte sich Zugang zu einem Flieger vom Typ C-40, eine militärische Version einer Boeing 737-800. Das Flugzeug ist aufgrund der blau-weissen Lackierung und der Aufschrift «Vereinigte Staaten von Amerika» in Grossbuchstaben klar als Regierungsflugzeug erkennbar. Nach Angaben der Luftwaffe fliegen damit etwa Kabinettsmitglieder und ranghohe Militärkommandeure.
Mann war unbewaffnet und wurde festgenommen
Nach US-Medienberichten wurde der unbewaffnete Mann nach dem Eindringen in die C-40 festgenommen und der Polizei im Bundesstaat Maryland übergeben. Es blieb zunächst unklar, wie lange er sich auf dem Stützpunkt aufgehalten hatte. Das Motiv des Eindringlings war ebenfalls noch unklar.
Für den am 20. Januar vereidigten Biden war der Heimflug nach Delaware am Freitag die erste Reise mit dem Regierungsflieger als Präsident. Für den kurzen Flug nutzte Biden allerdings nicht die grosse Boeing 747-200B, sondern eine kleinere Maschine. Diese wird aber auch Air Force One genannt, wenn der Präsident an Bord ist. (SDA/euc)