Die Pandemie mit ihren schrecklichen Auswirkungen «hätte verhindert werden können», heisst es in einem am Mittwoch in Genf vorgelegten Bericht eines von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beauftragten Expertenkomitees. Dafür aber hätten die Corona-Warnsignale früher beachtet werden und unter anderem die WHO früher Alarm schlagen müssen.
Ein «toxischer Cocktail» aus Zaudern, fehlender Vorbereitung und schlechter Reaktion auf die Krise sei für das dramatische Ausmass der Pandemie verantwortlich, erklärte die Ko-Präsidentin des Gremiums, Ellen Johnson Sirleaf. Dadurch habe sich die jetzige «humanitäre Krise» entwickelt, die von den Experten als «Tschernobyl des 21. Jahrhunderts» bezeichnet wird.
Das Gremium aus 13 Experten war von der WHO ins Leben gerufen worden. Es untersuchte acht Monate lang die Ausbreitung des Coronavirus und die von der WHO und den einzelnen Staaten ergriffenen Massnahmen. Die WHO war oft kritisiert worden, vor allem zu Beginn zu langsam reagiert zu haben. Auch die Experten kamen nun zu dem Schluss, dass die WHO den weltweiten Gesundheitsnotstand früher hätte ausrufen müssen.
(AFP)