Am Freitagnachmittag gegen 13.30 Uhr kam es in der Wiener Innenstadt zu einer Schiesserei. Laut dem «Kurier» hat ein Unbekannter vor dem Trend-Lokal «Figlmüller» fünf Schüsse abgefeuert. Ein Mann sei noch am Tatort verstorben, ein weiterer Mann sei schwer verletzt, bestätigt die Wiener Polizei.
Wie die serbische Zeitung «Blic» berichtet, handelt es sich beim Toten um den Montenegriner Vladimir R.* (†31). Dieser soll ein Mitglied des Kava-Clans gewesen sein und eine Haftstrafe wegen Dokumentenfälschung abgesessen haben. Erst am 8. Dezember wurde er entlassen. Der schwer verletzte Mann soll den Angaben zufolge der 22-jährige Stefan V.* aus Nikšić in Montenegro sein.
Die Polizei hat die Identitäten des Toten und des Verletzten geklärt, will diese aber aufgrund laufender Ermittlungen nicht bekanntgeben.
Tatverdächtiger auf der Flucht
Die Einsatzkräfte vermuten, dass es sich um eine «gezielte Straftat» handelt. Ein «Anschlag» könne ausgeschlossen werden. Nach Darstellung des Senders oe.24 wurde beiden Opfern in den Kopf geschossen.
Mehrere Personen wurden vorläufig polizeilich angehalten. «Kurier» zeigte ein Video, auf dem ein Mann von der Polizei abgeführt wurde. Der Tatverdächtige sei aber weiterhin auf der Flucht, teilt die Polizei auf Twitter mit.
Keine Gefährdung für Unbeteiligte
Die Identitäten des Tatverdächtigen, der beiden Opfer sowie die Umstände der Bluttat waren zunächst unklar.
Ein Augenzeuge erklärt, dass er sechs bis sieben Schüsse gehört habe. «Wir dachten zuerst, dass es Silversterknaller seien», sagt eine Passantin zum «Kurier». In den Läden rund um den Tatort brach Panik aus, Kunden hätten sich laut Aussagen von Angestellten hinter den Kassen versteckt.
Es bestehe keine Gefährdung für unbeteiligte Menschen in der Stadt, twitterte die Polizei. Das Areal rund um den Tatort wurde erst grossräumig abgesperrt. Polizisten waren mit Helmen und schusssicheren Westen postiert. Auch ein Polizeihelikopter war im Einsatz.
Tatverdächtiger und Opfer haben gemeinsam gegessen
Nach Darstellung des Geschäftsführers von «Figlmüller» hatten die drei Männer vorher gemeinsam in dem Restaurant gegessen. Dabei seien sie völlig unauffällig gewesen. Nach dem Verlassen des Lokals sei es dann zu den Schüssen gekommen.
Ein litauischer Journalist beobachtete als Zeuge die Bluttat. Laut seinen Angaben wurde in einem Durchgang auf die Männer geschossen. Der Täter hatte in einer slawischen Sprache «Bruder! Bruder!» gerufen. Der litauische Journalist vermutete die «bosnische Mafia» hinter der Tat.
In der Zwischenzeit hat die Polizei die Absperrung der Wollzeile, Bäckerstrasse und und Lugeck aufgehoben. Lediglich der Durchgang bei der Wollzeile 5 bleibt wegen laufender Tatortarbeiten gesperrt.
(pma/hah/nbb/man)
* Name bekannt