Einen Tag nach dem blutigen Angriff in der Nähe einer Synagoge in Ost-Jerusalem sind bei einem weiteren Schusswaffenangriff nahe der Jerusalemer Altstadt zwei Menschen verletzt worden. In einem Notruf um 10.42 Uhr (09.42 Uhr MEZ) sei von einem Terroranschlag im Viertel Silwan im von Israel annektierten Ostteil die Rede gewesen, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit.
Demnach gab es «zwei Verletzte am Tatort». Laut «Israel Times» befindet sich ein Mann (22) in sehr kritischem Zustand, der zweite Mann (47) sei mittelschwer verletzt. Die Polizei teilte mit, dass der Täter «neutralisiert» wurde, er sei verletzt. Er wurde medizinisch behandelt. Laut der Nachrichtenagentur handelte es sich bei dem Täter um einen 13-jährigen Palästinenser.
Keine Verletzten bei drittem Angriffsversuch
Am Samstagabend ereignete sich dann noch ein dritter Angriff. Dabei versuchte ein weiterer palästinensischer Schütze, Menschen zu töten. Der Mann habe am Samstagabend in einem Restaurant in der Nähe der Stadt Jericho im Westjordanland einen Schuss abgegeben, wie Israels Armee mitteilte. Anschliessend sei er davongerannt. Verletzt wurde demnach niemand. Streitkräfte fahnden derzeit nach dem Mann.
Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen zeigen, dass der Angreifer mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen sei, berichteten israelische Medien. Demnach habe es aber Probleme mit seiner Waffe gegeben, was wohl weitere Schüsse und Opfer verhindert hat.
Hisbollah lobt Anschlag
In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem hatte ein Angreifer am Freitagabend auf Besucher einer Synagoge geschossen. Sieben Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Angaben der Polizei auf der Flucht erschossen.
Die islamistische Hisbollah im Libanon lobte den Anschlag als «heldenhaft». Die militante, mit dem Iran verbündete Organisation bekundete «absolute Unterstützung für alle Schritte, die die palästinensischen Widerstandsgruppen unternommen haben».
Der Angriff vor der Synagoge am Holocaust-Gedenktag hatte international Bestürzung ausgelöst. Zahlreiche Staaten verurteilten den Angriff, darunter die USA, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Jordanien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate. (chs/AFP/SDA)