Am Samstagabend wurde in Nigeria ein Schweizer gemeinsam mit seinem Fahrer von Bewaffneten entführt. Dabei gab es auch Todesopfer, berichtet die «Daily Post Nigeria».
Der Schweizer hatte als Teil einer kleinen Gruppe eine Viehzuchtanlage in Ogun besucht. Kurz nach 17 Uhr geriet er mit seiner Eskorte auf der Landstrasse in einen Hinterhalt. Bewaffnete Personen sollen dem Auto an einer Strassenkreuzung nahe der Stadt Ilaro rund 50 Kilometer nordwestlich der Wirtschaftsmetropole Lagos aufgelauert und die Insassen überfallen haben.
Bei dem Überfall kam es Berichten nach auch zu einem Schusswechsel mit der lokalen Polizei, die den Schweizer begleitete, berichtet eine Quelle der «Daily Post».
Zwei Personen tot
Zwar seien zwei Banditen getötet worden. Den Angreifern sei es aber trotzdem gelungen, zwei Personen zu entführen, darunter den Schweizer, sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem anderen Entführten handelt es sich gemäss Medienberichten um den Fahrer des Schweizers. Die Polizei befinde sich auf den Fersen der Täter.
Das EDA teilt auf Anfrage von Blick mit, das Aussendepartement habe Kenntnis aus Medienberichten von einer Entführung in Nigeria. Die Botschaft in Nigeria stehe in Kontakt mit lokalen Behörden. Weitere Abklärungen seien im Gang. Details, warum der Schweizer sich in Nigeria aufhielt, sind noch nicht bekannt.
Häufig Entführungen durch Terroristen
Entführungen kommen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas häufig vor. Dahinter stecken sowohl islamistische Terroristengruppen, wie Boko Haram, als auch kriminelle Banden, die Lösegeld erpressen wollen. Sie sind vor allem im Nordwesten und im Zentrum des Landes aktiv.
In diesem Jahr hatten kriminelle Gruppierungen vor allem Schulen und Universitäten ins Visier genommen, wo es zu Massenentführungen kam. Seit Dezember sind rund tausend Studierende und Schüler entführt worden. Die meisten von ihnen sind seither wieder freigelassen worden.
Obwohl die Banden hauptsächlich finanzielle Motive haben, wächst die Sorge, dass sie mit Dschihadisten kooperieren könnten, die seit Jahren für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias kämpfen. (zis/SDA)