Ein 30-Jähriger Mann ist in der US-Hauptstadt Washington auf das Gelände der Schweizer Botschaft eingedrungen. Christian David Mandeville habe zunächst vergeblich versucht, in die Residenz des Botschafters Jacques Pitteloud zu gelangen. Der Eindringling sprang daraufhin über den Sicherheitszaun des Geländes.
Botschafter Jacques Pitteloud angegriffen
Laut der «Washington Post» traf der Eindringling, beim Versuch in die Residenz zu gelangen, auf den Botschafter. Laut der Zeitung war ein Schweizer Beamter vor Ort, der den Eindringling aufhielt. Doch Mandeville versuchte an dem Beamten vorbei zu gelangen, um weiter in die Residenz einzudringen.
Die Botschaft alarmierte die Sicherheitsbehörden. Jacob Pina vom US-Geheimdienst eilte darauf der Botschaft zu Hilfe. Zusammen mit dem Botschafter und Angestellten eilte er auf das Gelände.
Als Pitteloud mit erhobenen Händen den Mann davon abhalten wollte, noch weiter zur Residenz zu stürmen, stiess ihn der Eindringling mit seinen Armen zur Seite und bahnte sich seinen Weg unter Körpereinsatz frei.
Da griff der ausgebildete Geheimdienstmitarbeiter ein. In seinem Protokoll schreibt Pina: «Ich versuchte, das Subjekt festzuhalten und habe es auf den Boden gedrückt, doch es fuhr fort, gegen mich zu kämpfen. Mit zusätzlicher Hilfe von Sicherheitskräften gelang es mir, Mandeville am Boden zu halten.»
Mandeville haben sich der Festnahme widersetzt. Er habe sich geweigert, seine Hände zu zeigen und habe sie unter sich versteckt. Pina wurde beim Handgemenge leicht verletzt: «Ich erlitt Schürfungen am Unterarm.»
Mandeville wurde festgenommen und auf den Posten der Metropolitan Police Department gefahren.
Er wollte in die Schweiz
Seine Mutter Dawn Schwab sagte gegenüber der «Washington Post», dass ihr Sohn psychische Probleme habe. «Er ist nicht gewalttätig, er ist nicht politisch motiviert.» Er habe den Wunsch geäussert, an einem andern Ort zu leben.
Er habe sich auf die Schweiz fokussiert, weil er der Meinung sei, dass sie «gewaltfrei und ein besserer Ort zum Leben sei». Schwab: «Ich glaube, er wollte unbedingt den Botschafter sprechen. Er hatte alle Hoffnungen darauf gesetzt.
Botschafter unverletzt und in Sicherheit
Trotz der bedrohlichen Beschreibung in der Gerichtsakte erklärt ein Sprecher der Schweizer Botschaft gegenüber der «Washington Post», dass es keine «unmittelbare Bedrohung für die Sicherheit» des Botschafters gegeben habe und er nicht verletzt worden sei.
Mandeville wurde wegen des Angriffs auf einen ausländischen Beamten, des Widerstands gegen die Festnahme und wegen des unrechtmässigen Eindringens angeklagt.
Wie das EDA mitteilt, untersuchten der US-Geheimdienst und das Metropolitan Police Department auch ein verdächtiges Paket in der Nähe der Residenz und stellten fest, dass keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit des Botschafters, der Mitarbeitenden oder der Botschaft bestand. Weder der Botschafter noch das Botschaftspersonal wurden bei diesem Vorfall verletzt.
Das EDA bedankte sich beim Secret Service und der Polizei für die schnelle Reaktion. Der Vorfall ereignete sich am Montag kurz nach 14 Uhr Ortszeit. Die Schweizer Botschaft informierte in der Nacht auf Mittwoch mitteleuropäischer Zeit darüber. (euc/gf/SDA)