Er war wütend – und wie. Matija Petrovic (48) setzte sich im Sommer 2021 in einen Bagger und zerpflückte einen schlüsselfertigen Neubau in Blumberg im Schwarzwald (D). Das Video der irren Zerstörungsaktion ging viral. Am Ende hatte er einen Schaden von 750'000 Euro angerichtet.
Jetzt wurde dem Kroaten vor dem Amtsgericht in Donaueschingen der Prozess gemacht. Das Urteil: Ein Jahr und fünf Monate Gefängnis – allerdings auf Bewährung. Das berichtet die «Bild». Aus dem Schneider ist der 48-Jährige damit aber nicht. Denn nun droht ihm noch ein Zivilprozess. Es geht um 2,6 Millionen Euro. Kein Wunder: Der Schaden ist gross. Das Mehrfamilienhaus wurde heftig demoliert.
Mit der Schaufel zerfetzte er die Fassade, schlug dicke Löcher in die Wände und riss Balkone aus der Verankerung. Die Mieter konnten nicht einziehen. Erstmal musste alles in Ordnung gebracht werden.
«Die laufenden Kosten sind angewachsen»
Kurz nach seinem Ausraster erklärte sich Petrovic. «Ich habe aus purer Verzweiflung gehandelt. Es war eine Art Hilfeschrei. Ich konnte nicht anders», sagte der Bauunternehmer damals zu Blick. Mehrere Rechnungen seien nicht bezahlt worden. «Die laufenden Kosten sind angewachsen, und ich selber bekam einfach kein Geld. Ich wiederum musste aber meine Lieferanten, Angestellten und die Steuer bezahlen.»
Auch vor Gericht sprach er erneut von offenen Rechnungen und einem immensen Druck. Es sei ihm alles zu viel geworden. Dass offene Rechnungen hinter dem Bagger-Wahnsinn stecken sollen, machte Ingo Fangerow (53) schon damals wütend. «Wie bitte? Unbezahlte Rechnungen? Unfassbar, so etwas zu behaupten. Wir haben alles bezahlt», sagte der Geschäftsführer der Bauträgergesellschaft bereits kurz nach der Abriss-Aktion.
Dass Petrovic weiterhin behauptet, dass Rechnungen offen seien, macht ihn sauer. «Das stimmt einfach nicht. Und das lassen wir auch nicht auf uns sitzen. Die Arbeiten wurden alle wie vereinbart bezahlt», erklärte der Bauchef. (jmh)
