Der Täter habe Sympathien für den IS gehegt, teilte Innenminister Wolfgang Sobotka am Mittwochabend in Wien mit. Es wäre die erste Bluttat mit IS-Hintergrund in Österreich. Der 54 Jahre alte Verdächtige aus Tunesien hat den Angaben zufolge jahrelang in Österreich gelebt.
Tat als «Exempel»
Die Leichen des Ehepaars im Alter von 85 und 87 Jahren waren am vergangenen Freitag in einem brennenden Wohnhaus in Linz entdeckt worden. Der Verdächtige stellte sich. Er hatte nach Angaben der Behörden zunächst gesagt, er habe das Ehepaar getötet, weil er die beiden für Anhänger der rechten FPÖ hielt.
Mit der Tat habe er ein Exempel an der Gesellschaft statuieren wollen, sagte der Mann weiter. Auswertungen elektronischer Datenträger und sozialer Netzwerke hätten eindeutig ergeben, dass der Mann radikalisiert war, erklärte der Innenminister. Komplizen waren an der Tat nach Polizeiangaben nicht unmittelbar beteiligt.
Gefahrenlage besser einschätzen
Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern verlangte einen entschlossenen Kampf gegen extremistische Bedrohungen. «Bei der Ermordung des alten Ehepaares in Linz sind die zuständigen Stellen nun gefordert unverzüglich zu klären, wo vergleichbare Gefahren bestehen und wie wir diese wirksam bekämpfen können», erklärte er. (SDA)