Älteres Ehepaar getötet
Erste IS-Bluttat in Österreich

Ein Doppelmord an einem älteren Ehepaar in Österreich letzte Woche hat nach Angaben des Innenministeriums einen Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat.
Publiziert: 06.07.2017 um 00:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:12 Uhr
«Sind nun gefordert»: Der österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka an einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Wien.
Foto: KEYSTONE/APA/APA/EXPA/MICHAEL GRUBER

Der Täter habe Sympathien für den IS gehegt, teilte Innenminister Wolfgang Sobotka am Mittwochabend in Wien mit. Es wäre die erste Bluttat mit IS-Hintergrund in Österreich. Der 54 Jahre alte Verdächtige aus Tunesien hat den Angaben zufolge jahrelang in Österreich gelebt.

Tat als «Exempel»

Die Leichen des Ehepaars im Alter von 85 und 87 Jahren waren am vergangenen Freitag in einem brennenden Wohnhaus in Linz entdeckt worden. Der Verdächtige stellte sich. Er hatte nach Angaben der Behörden zunächst gesagt, er habe das Ehepaar getötet, weil er die beiden für Anhänger der rechten FPÖ hielt.

Mit der Tat habe er ein Exempel an der Gesellschaft statuieren wollen, sagte der Mann weiter. Auswertungen elektronischer Datenträger und sozialer Netzwerke hätten eindeutig ergeben, dass der Mann radikalisiert war, erklärte der Innenminister. Komplizen waren an der Tat nach Polizeiangaben nicht unmittelbar beteiligt.

Gefahrenlage besser einschätzen

Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern verlangte einen entschlossenen Kampf gegen extremistische Bedrohungen. «Bei der Ermordung des alten Ehepaares in Linz sind die zuständigen Stellen nun gefordert unverzüglich zu klären, wo vergleichbare Gefahren bestehen und wie wir diese wirksam bekämpfen können», erklärte er. (SDA)

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