Sie hat ein riesengrosses Herz. Aber nicht in der Brust. Sondern in den Händen. Es ist nicht ihres. Sondern jenes einer Giraffe (†17).
Die Rede ist von Merelize van der Merwe (32). Sie wohnt in der südafrikanischen Provinz Limpopo, führt dort eine Zitrusfrüchte-Farm. Ihre grosse Leidenschaft ist die Jagd. Und die befriedigte ihr Ehemann zum Valentinstag mit einem ganz besonderen Geschenk: eine Jagd in einem Wildtierpark. Das Ziel: eine Giraffe töten!
Fotos von sich mit dem Giraffenherz veröffentlichte van der Merwe auf Facebook. Unter einem Video, auf dem ein Giraffenherz rausgeschnitten wird, schreibt sie stolz, dass das Organ um die 11 Kilogramm wiege.
«Fahr zur Hölle!»
Seither macht das Internet Jagd auf die Jägerin: «Fahr zur Hölle!», schreibt ein User. Eine Frau meint, man müsse der Südafrikanerin ihr Herz rausreissen und es an die Tiere verfüttern.
Eine weitere Kommentierende schreibt: «Du bist krank. Such dir einen guten Psychiater, nur ein kranker Geist kann über so eine Abscheulichkeit lachen.» Eine andere Frau meint kurz und knapp: «Hoffe, die Löwen kriegen dich.»
Van der Merwe selbst behauptet, sie wollte mit dem Veröffentlichen der Giraffenherz-Bilder einfach die Tierschutz-Lobby verspotten.
Giraffe gesichtet, Pläne geändert
Auf anderen Facebook-Fotos posiert die 32-Jährige neben der erlegten Giraffe. In der einen Hand hält sie stolz das Gewehr, mit der anderen stützt sie sich auf der Giraffe ab. Auf einem weiteren Bild steht die Südafrikanerin hinter dem toten Tier. Ihre Arme sind ausgestreckt. Sie strahlt über ihr ganzes Gesicht.
Wie es zu den verstörenden Bildern kam? Für das Valentinstag-Wochenende planten van der Merwe und ihr Mann einen Ausflug in den Ferienort Sun City im Norden von Südafrika, als plötzlich ein Freund die beiden kontaktiert. Er teilt ihnen mit, dass eine begehrte Beute in einem Wildpark gesichtet worden sei. Und zwar eine, die Marelize van der Merwe gefallen würde.
«Mein Mann wusste, dass dies mein Traum war»
Sie habe jahrelang auf ihren eigenen perfekten Bullen gewartet, wie die Südafrikanerin beim «Mirror» zitiert wird. «Je älter ein Bulle wird, desto dunkler wird er. Ich liebe das Fell – und die Tatsache, dass es ein derart ikonisches Tier für Afrika ist.»
Die Pläne des Ehepaars für das Valentinstag-Wochenende hätten sich dann rasch geändert. «Mein wunderbarer Mann Gerhardt wusste, dass dies mein Traum war», so van der Merwe. «Zwei Wochen lang habe ich wie ein Kind die Tage gezählt Tage.» Umgerechnet 1900 Franken soll der Jagd-Spass dann gekostet haben.
Schon 500 Tiere getötet
Die 17 Jahre alte Giraffe habe sie mit einem «perfekten frontalen Nackenschuss» abgeschossen, wie sie zu einem Facebook-Video schreibt. Es sei «fantastisch» gewesen, anschliessend noch den Gnadenschuss auszuführen. «Auch wenn es nicht notwendig war.»
Van der Merwe soll laut «Mirror» als Fünfjährige mit dem Jagen begonnen haben. 500 Tiere habe sie bis heute erlegt. Darunter Löwen, Leoparden, Elefanten.
Auch in ihrer neusten Trophäe sieht van der Merwe nichts Verwerfliches. Im Gegenteil: Sie meint, dass der Abschuss an diesem Tag Arbeit für elf Menschen geschaffen habe. Darüber hinaus gebe es nun eine Menge Fleisch für die Einheimischen.