Die Worte stammen vom französischen Präsidenten François Hollande, kurz nachdem das Ausmass der Attentate von Paris allmählich klar wurde: «Das ist ein Akt des Krieges, verübt von einer Armee von Terroristen.» Für John McLaughlin (73), ehemaliger Chef des US-Geheimdiensts CIA, ist das Zitat Hollandes mehr als nur Ausdruck der Erschütterung. Es könnte die Grundlage für eine gross angelegte militärische Offensive gegen die Terror-Miliz IS sein.
Geht es nach McLaughlin, sind durch die Attacken von Paris die Bedingungen für eine Intervention durch Nato-Truppen gegeben. Im Interview mit der Nachrichten-Plattform «Ozy» sagt er: «Hollande bezeichnete die Anschläge als ‹Akt des Krieges›. Gemäss Artikel 5 des Nato-Vertrags sind alle Bündnis-Partner dazu verpflichtet, den angegriffenen Staat zu unterstützen.»
Tatsächlich ist dieses Szenario erst ein Mal eingetreten – nach den Terror-Anschlägen in New York am 11. September 2001.
«Ich fände es gut, wenn die Nato nun in die Sache miteinbezogen würde», sagt McLaughlin. «Es ist Zeit, dass sich die zivilisierte Welt zusammen tut und uns von dieser Plage befreit!»
Von konkreten Plänen für eine gemeinsame militärische Reaktion redet Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg so kurz nach den Anschlägen noch nicht. Der 56-jährige Norweger sicherte Frankreich aber die volle Unterstützung durch die Bündnisstaaten zu. «Alle Nato-Verbündeten sind vereint im Kampf gegen Terrorismus und stehen solidarisch an der Seite Frankreichs.» (cat)