Benzin-Proteste in Ecuador
Mindestens ein Toter bei Demo gegen Regierung

Bei den regierungskritischen Kundgebungen in Ecuadors Hauptstadt Quito ist mindestens ein Demonstrant getötet worden.
Publiziert: 11.10.2019 um 03:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2019 um 09:14 Uhr
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Demonstranten trauern um die indigene Persönlichkeit Inocencio Tucumbi, der bei Demonstrationen gegen die Streichung von Treibstoffsubventionen ums Leben kam.
Foto: Dolores Ochoa

Nach Angaben der Konföderation der Indigenen Völker (CONAIE) wurde ein regionaler Führer von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen und tödlich verletzt.

Polizisten kurzfristig als Geiseln festgehalten

Der Bürgerbeauftragte Ecuadors bestätigte den Tod des Mannes am Donnerstag. Es seien auch weitere vier Menschen umgekommen, schrieb er ohne nähere Angaben dazu auf Twitter.

Die Leiche des getöteten Demonstranten wurde in einem Kulturzentrum in Quito aufgebahrt. Acht Polizisten wurden von indigenen Demonstranten dazu gezwungen, den Sarg in die Halle zu tragen.

Die Regierung des Präsidenten Lenín Moreno forderte die Freilassung der Beamten. Die Demonstranten entsprachen dieser Forderung schliesslich. Ein Fernsehjournalist wurde beim Verlassen des Kulturzentrums durch einen Steinwurf am Kopf verletzt.

Abgesehen von dem tödlichen Zwischenfall am Mittwoch war die Grosskundgebung der CONAIE gegen die Erhöhung der Spritpreise zunächst grösstenteils friedlich verlaufen. Bei Einbruch der Dunkelheit kam es jedoch zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Warum gibt es in Ecuador Proteste?

Die indigenen Völker protestieren - wie auch Gewerkschaften und Studenten - gegen die Streichung von Subventionen, die die Treibstoffpreise niedrig hielten.

Die Regierung Morenos hatte die Massnahme beschlossen, um im Rahmen der Auflagen für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds den Staatshaushalt zu sanieren.

Nach einer Woche anhaltender Proteste bot sie an, einen Teil des gesparten Geldes zu investieren, um die Agrarwirtschaft in den Gebieten der indigenen Völker zu unterstützen. Die CONAIE besteht jedoch darauf, die Subventionen wieder aufzunehmen und den von der Regierung verhängten Ausnahmezustand aufzuheben.

(SDA)

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