Ebola-Zentrum angegriffen
WHO-Arzt im Kongo getötet

Ein Arzt der Weltgesundheitsorganisation, der in Demokratischen Republik Kongo versuchte, Menschen von Ebola zu heilen, wurde bei einem Anschlag getötet.
Publiziert: 19.04.2019 um 22:59 Uhr
Butembo im Ost-Kongo ist derzeit das Zentrum der Ebola-Epidemie im afrikanischen Staat. Ein Arzt der WHO wurde dort bei einem Attentat getötet.
Foto: Keystone

Unbekannte haben im Ost-Kongo erneut ein Ebola-Zentrum angegriffen und dabei einen Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getötet. Die WHO trauere nach dieser «abscheulichen» Attacke um einen «lieben Kollegen», der im Kampf gegen Ebola Leben gerettet habe, erklärte der Generaldirektor der Organisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag über Twitter.

Der örtliche Polizeichef Richard Kitangala erklärte, dass bei einem bewaffneten Angriff auf die Universitätsklinik in der Stadt Butembo ein Arzt getötet worden sei. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden.

Zentrum der Ebola-Epidemie

Butembo in der Provinz Nord-Kivu liegt im Zentrum der gegenwärtigen Ebola-Epidemie. Es handelt sich um den bislang zweitschwersten bekannten Ausbruch des lebensgefährlichen hämorrhagischen Fiebers. Wegen wiederholter Angriffe auf Ebola-Zentren und aktiver Milizen in der Region ist es Helfern bislang nicht gelungen, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen.

In der Klinik in Butembo befindet sich laut örtlichen Medien ein Transitzentrum für Ebola-Patienten. Dort werden Patienten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf eine Infektion hin untersucht. Erkrankte werden von dort in ein Behandlungszentrum verlegt.

In Nord-Kivu und im angrenzen Ituri sind bereits rund 1300 Menschen an Ebola erkrankt, mehr als 840 starben infolge der Infektion. Um den Ausbruch einzudämmen, haben in der Region bereits rund 100'000 Menschen einen experimentellen Ebola-Impfstoff erhalten. (SDA)

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