Zugleich betonte der UNO-Beauftragte für Ebola, David Nabarro: «Der Ausbruch ist noch nicht vorbei». Um Ebola in den betroffenen Ländern zu besiegen, werde noch viel Geld und Engagement benötigt. Bisher habe der Kampf gegen die Seuche vier Milliarden Dollar gekostet, sagte Nabarro auf einer Sondersitzung des WHO-Exekutivrats.
Die WHO-Generaldirektorin warb dafür, aus der bisher beispiellosen Herausforderung tief greifende Konsequenzen zu ziehen. Die WHO müsse ihr Krisenmanagement verbessern. «Die Verfahren zur Rekrutierung (von Einsatzkräften) sind zu langsam», sagte Chan.
Darüber hinaus sollten sich alle Staaten intensiver auf solche Krisen vorbereiten und Spezialteams als Teil ihres Gesundheitssystems aufbauen. «Ich dränge darauf, dass wir die Ebola-Krise als eine Gelegenheit nutzen, unsere Systeme zu stärken», betonte Chan.
Dutzende Nationen, Hunderte Organisationen und Tausende Helfer seien bisher an dem Versuch beteiligt, Ebola in Westafrika zu besiegen, sagte Nabarro. Die USA, Grossbritannien, Frankreich, aber auch China und Kuba mit seinen 260 Helfern hätten grosses Engagement gezeigt.
Wichtig sei, dass die fremde Hilfe von der jeweiligen Bevölkerung akzeptiert werde. «Es gibt immer noch Misstrauen», sagte Nabarro. Künftig soll laut WHO die Beratung durch Kultur-Experten, die sich mit den jeweiligen Sitten und Gebräuchen auskennen, eine wichtigere Rolle spielen.
In Guinea, Sierra Leone und Liberia sind seit Ausbruch der Seuche 21'800 Menschen an Ebola erkrankt, rund 8670 sind gestorben.