Kampfjets zwingen Easyjet-Flieger zur Landung
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Auf dem Weg nach Menorca:Kampfjets zwingen Easyjet-Flieger zur Landung

Easyjet-Maschine von Kampfjet zur Notlandung gezwungen
Bombendrohung kam von britischem Schach-Genie (18)

Am Sonntag musste eine Easyjet-Maschine auf dem Weg nach Menorca eine Notlandung einleiten. Der Grund: Eine Bombendrohung, ausgelöst durch einen britischen Teenager.
Publiziert: 07.07.2022 um 08:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2022 um 09:50 Uhr
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Auf dem Weg in die Ferien erleben Easyjet-Passagiere am Sonntag einen Schock-Moment. Plötzlich tauchen Kampfjets neben dem Flugzeug auf und eskortieren es zum Zielort.
Foto: Twitter / SERMallorca

Riesiger Schock-Moment für die Ferienpassagiere einer Easyjet-Maschine. Auf dem Weg Richtung Menorca wird das Flugzeug am Sonntag von spanischen Kampfjets zu einer Notlandung gezwungen.

Wie auf einem Twitter-Video zu sehen ist, tauchen auf dem Flug von London zur spanischen Balearen-Insel Menorca plötzlich F-18-Kampfjets neben der Easyjet-Maschine auf. Ein Kampfjet winkt dem Ferienflieger mit den Flügeln zu und befiehlt ihm so, ihm zu folgen. Die beiden Jets eskortierten den Flieger daraufhin zu seiner Destination, dem Flughafen der Inselhauptstadt.

Laut «Bild»-Zeitung ist gegen die Maschine eine Bombendrohung eingegangen. Ein Sprecher der Polizei bestätigte das. Man sei «über eine Bombendrohung in einem Flugzeug alarmiert worden».

Bomben-Droher ist britischer Vorzeigeschüler

Wie die britische «Daily Mail» am Mittwoch berichtet, soll die Bombendrohung von Aditya V.* (18) ausgegangen sein. «Ich jage dieses Flugzeug in die Luft, ich bin ein Taliban», soll er auf der Social Media-Plattform Snapchat gepostet haben. Er selbst war zusammen mit Freunden an Bord des Flugzeugs.

Wie die Zeitung weiter schreibt, soll V.* ein Sohn eines Doktors aus der Stadt Kent sein. Zudem soll er höchst intelligent sein – vor zehn Jahren vertrat er England bei den Jugendschachweltmeisterschaften und schaffte es dort auf den vierten Platz. Danach folgten vier weitere Meisterschaften.

Aditya V. möchte an der Universität Wirtschaftswissenschaften studieren, und es heisst, dass ihm ein Studienplatz in Cambridge angeboten wurde. Vorausgesetzt, dass er die erforderlichen Noten in seinen A-Levels erreicht. Vor kurzem absolvierte er ein prestigeträchtiges einmonatiges Praktikum bei der Investmentbank JPMorgan; zuvor hatte er ein ähnliches Praktikum bei HSBC gemacht.

Er darf Spanien nicht verlassen

Doch gestern Abend kam alles anders für den Überflieger: Er stand in Spanien vor Gericht, wo ein Staatsanwalt forderte, dass er für die Einsatzkosten von 86'000 Pfund aufkommen soll. Ihm droht ausserdem eine strafrechtliche Verurteilung und eine Rechnung im vierstelligen Bereich für die Polizei und das Verteidigungsministerium, so «Daily Mail».

Sollte er verurteilt werden, könnte dies seine Ambitionen, in Cambridge zu studieren, beeinträchtigen – es ist obligatorisch, die Universität über jede nicht abgesessene Verurteilung zu informieren, und jede terroristische Straftat wird auf einer Liste der schwersten Straftaten aufgeführt.

Sein Anwalt sagte dem Richter, V. habe den schlechten Witz damit erklärt, dass er von seinen Freunden aufgrund seiner dunklen Hautfarbe und seiner asiatischen Herkunft oft «Taliban» genannt worden sei. Auch seine Mutter betonte: «Es war ein Scherz.»

Nach der Anhörung des Staatsanwalts beschloss der Richter, die Kaution auf 8600 Pfund festzusetzen – ein Zehntel der Summe, die ihm möglicherweise zur Last gelegt wird. Ausserdem verbot er dem britischen Teenager die Ausreise aus Spanien und ordnete an, dass er sich alle zwei Wochen beim Gericht melden muss. (chs)

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