E-Mails im Visier
FBI überwachte Trumps Ex-Anwalt Cohen seit 2017

Die US-Bundespolizei FBI hat bereits im Juli 2017 Überwachungsmassnahmen gegen den langjährigen Anwalt von Präsident Donald Trump, Michael Cohen, eingeleitet.
Publiziert: 20.03.2019 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2020 um 16:40 Uhr

Aus am Dienstag freigegebenen Gerichtsunterlagen geht hervor, dass das FBI im Zuge der Ermittlungen des Sonderermittlers Robert Mueller die Genehmigung für eine Sichtung des E-Mail-Verkehrs Cohens beantragte und am 18. Juli 2017 erhielt. Cohens Wohnung und Büro in New York waren erst im April 2018 durchsucht worden.

Die Genehmigung beschränkte sich zunächst auf den E-Mail-Verkehr Cohens zwischen Januar 2016 und Juli 2017, wurde dann aber erweitert auf den Zeitraum ab Juni 2015.

Millionenbeträge «vergessen»

In den 900 Seiten umfassenden Dokumenten begründen die Ermittler ihren Antrag auf Durchsuchungen von Cohens Räumen. Demnach habe Cohen über seine Einkünfte auf mehreren New Yorker Bankkonten gelogen, indem er «vergessen» habe, Zahlungen ausländischer Firmen in Höhe von rund 2,8 Millionen Dollar anzugeben, die er zwischen Januar 2017 - als Trump das Präsidentenamt antrat - und Januar 2018 erhalten habe.

Gelder für Beraterdienste

Cohen habe wegen seiner Nähe zum US-Präsidenten von mehreren ausländischen Firmen Zahlungen in sechsstelliger Höhe als Gegenleistung für seine «Beraterdienste» erhalten: Demnach erhielt er vom Schweizer Pharmakonzern Novartis knapp eine Million Dollar, vom Luftfahrtkonzern Korea Aerospace Industries 600'000 Dollar und 583'000 Dollar von der Schweizer Investmentfirma Columbus Nova, die vom Russen Viktor Vekselberg kontrolliert wird.

Die Dokumente waren zuvor monatelang geheimgehalten worden, einige Namen darin sind geschwärzt. US-Sonderermittler Mueller untersucht seit Mai 2017 die mutmasslichen russischen Einmischungen in den Wahlkampf 2016 zugunsten des heutigen US-Präsidenten Trump und mögliche Absprachen zwischen dem Trump-Team und Moskau.

Delikte während Tätigkeit für Trump

Cohen war im Dezember von einem New Yorker Gericht zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen Steuer- und Finanzdelikten und früherer Falschaussagen gegenüber dem Kongress verurteilt worden. Die Delikte beging er grossteils im Zusammenhang mit seiner langjährigen Tätigkeit für Trump.

Cohens Anwalt Lanny Davis erklärte am Montagabend, die Veröffentlichung der Dokumente werde Cohens Interesse, mit der Justiz zusammenzuarbeiten und «die Wahrheit über Donald Trump» zu sagen, noch verstärken. (SDA)

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