In Myanmar sind Sicherheitskräfte bei der Suche nach Demonstranten in zahlreiche Wohnungen in der Handelsmetropole Yangon eingedrungen. Nachdem rund 200 Demonstranten bei Protesten im Stadtviertel San Chaung eingeschlossen worden waren, begannen die Sicherheitskräfte in der Nacht zu Dienstag, Wohnung für Wohnung zu durchsuchen, wie Anwohner der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Betroffen waren demnach vor allem Wohnungen, die Flaggen oder Zeichen der Partei der abgesetzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi zeigten.
Aus der Gegend waren laute Knallgeräusche zu hören, bei denen zunächst unklar war, ob es sich um Schüsse oder Blendgranaten handelte. «Sie haben jedes Haus auf der Kyun-Taw-Strasse durchsucht», sagte eine Anwohnerin. Dabei habe es dutzende Festnahmen gegeben. Am Morgen konnten einige Demonstranten das Gebiet verlassen, nachdem die Sicherheitskräfte sich zurückgezogen hatten.
Bei Protesten und einem Generalstreik gegen den Militärputsch in der Handelsmetropole Yangon und weiteren Städten des Landes waren am Montag mindestens drei Menschen erschossen worden. Insgesamt starben bisher mehr als 60 Menschen durch das harte Vorgehen der Sicherheitsbehörden bei den Protesten gegen die Militärjunta.
Das Militär hatte sich am 1. Februar an die Macht geputscht und die demokratisch gewählte Regierungschefin Suu Kyi unter Hausarrest gestellt. Seither dauern die Proteste gegen die Junta an, die mit immer härteren Methoden gegen die Demonstranten vorgeht.
(AFP)