Dumm gelaufen auf Südsee-Insel
Kiribati zwei Jahre coronafrei – erster Flieger bringt 36 Infizierte

Der Südseestaat Kiribati hat es zwei Jahre lang geschafft, Corona von seinen Inseln fast komplett fernzuhalten – nun brachte das erste Flugzeug, das landen durfte, gleich 36 Infizierte in den Archipel.
Publiziert: 19.01.2022 um 06:38 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2022 um 08:55 Uhr
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Zwei Jahre lang hat es Kiribati geschafft, Corona von seinen Inseln fernzuhalten.
Foto: Getty Images/EyeEm

Erstmals seit Beginn der Pandemie muss Kiribati Corona-Fälle vermelden. Schuld ist eine aus Fidschi kommende Maschine: Sie habe 54 vollständig geimpfte Menschen an Bord gehabt, die vor dem Abflug drei Covid-Tests gemacht hätten, die alle negativ ausgefallen seien, teilte die Regierung am Mittwoch mit. Nach der Ankunft in Kiribati am Freitag seien dann aber 36 der Passagiere positiv auf das Virus getestet worden. Sie wurden in ein Quarantänezentrum gebracht. Ein Mitarbeiter des Zentrums sei mittlerweile ebenfalls infiziert.

Weil sich das Virus damit möglicherweise auch ausserhalb der Isolierstation ausgebreitet haben könnte, verhängten die Behörden umgehend nächtliche Ausgangsbeschränkungen für die Bürger und führten eine Maskenpflicht ein. Treffen von mehr als zehn Personen wurden verboten, auch wurde der Verkauf von Alkohol eingeschränkt.

Liegt «ein wenig ab vom Schuss» mitten im Pazifik: Inselstaat Kiribati wurde von der Pandemie eingeholt.
Foto: GoogleMaps

Regierung hatte aus Angst die Grenzen geschlossen

Die Republik Kiribati ist ein aus Korallenatollen und Inseln bestehender Staat mit etwa 120'000 Einwohnern. Der Archipel liegt nahe des Äquators mitten im Pazifik. Die Regierung hatte aus Angst vor einer Ausbreitung der Pandemie im März 2020 seine Grenzen geschlossen. Bis zu dem Flug aus Fidschi wurden nur zwei Infektionen registriert, allerdings beide auf Fischerbooten und nicht an Land.

Kiribati mit der Hauptstadt South Tarawa zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten sind nach Angaben des Auswärtigen Amts begrenzt. Notfälle müssten oft Tausende Kilometer weit nach Neuseeland oder Australien geflogen werden. (SDA/gin)

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