Dschihadist aus Biel
Ist der Gymnasiast Majd N. tot?

Neue Spuren vom ehemaligen Bieler Gymnasiast und mutmasslichen Dschihadisten Majd N.: Im Internet wurden Video- und Audio-Botschaften des gebürtigen Jordaniers gefunden. Doch womöglich ist Majd gar nicht mehr am Leben.
Publiziert: 29.03.2015 um 04:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:16 Uhr
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Soll vergangenes Jahr ums Leben gekommen sein: Majd N.
Foto: ZVG

Er verschwand im Frühjahr 2011 als 19-Jähriger plötzlich aus Biel und war zeitweise unter Terrorverdacht in Kenia inhaftiert. Jetzt hat die «SonntagsZeitung» im Internet Videos und Audio-Botschaften des gebürtigen Jordaniers gefunden.

«Tötet die Ungläubigen»

Laut der Zeitung hat sich Majd N. nach seinem Gefängnisaufenthalt in Kenia via Jordanien ins Bürgerkriegsland Syrien abgesetzt. Dort hat er sich dem Al-Kaida-Ableger Jabhat Al-Nusra angeschlossen, wo er als «Scheich» bezeichnet wird.

Eines der Videos soll im April 2014 veröffentlicht worden sein. Es zeigt Majd N. im Süden Syriens neben mehreren Leichnamen. Die «SonntagsZeitung» hat die Dateien übersetzen lassen und berichtet, er sage mit Blick auf die Leichen: «Das ist, mit der Erlaubnis von Allah, das Schicksal von allen Invasoren und jenen, die gegen den Islam kämpfen und uns erniedrigen. Und Allah sagte, ‹Tötet die Ungläubigen, denn sie haben keinen Glauben›.»

Kam Majd N. ums Leben?

Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres hat das Bundesamt für Migration den Entscheid gefällt, dass Majd N. nicht mehr als Flüchtling gelte. Ausserdem wurde er mit einem Einreiseverbot bis 2017 belegt. Wie die Zeitung weiter schreibt, ist er aber wohl im Verlaufe des Jahres 2014 ums Leben gekommen. Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) teilte gemäss «SonntagsZeitung» mit, es gebe Hinweise auf seinen Tod. (gru)

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