Drohende Massenproteste
Ecuadors Staatschef verhängt Ausnahmezustand

Weil die Preise für Kraftstoff in Ecuador drastisch angestiegen sind, demonstrieren Menschen auf den Strassen. Um die Situation in den Griff zu bekommen, hat Ecuadors Staatschef Moreno einen Ausnahmezustand verhängt.
Publiziert: 04.10.2019 um 00:22 Uhr
Demonstranten protestierten am Donnerstag im Zentrum der ecuadorischen Hauptstadt Quito.

Angesichts drohender Massenproteste gegen seine Regierung hat Ecuadors Staatschef Lenín Moreno den Ausnahmezustand verhängt. Dieser gilt für sechzig Tage und kann um weitere dreissig Tage verlängert werden.

«Um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und Chaos zu verhindern, habe ich landesweit den Ausnahmezustand angeordnet», sagte Moreno am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in Quito. In dem südamerikanischen Land sind die Preise für Kraftstoff seit einiger Zeit drastisch angestiegen, was wütende Proteste in der Bevölkerung ausgelöst hat. Seine Landsleute machen Moreno für den Anstieg der Preise verantwortlich, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eingegangen ist.

Moreno warnt Demonstranten

Moreno braucht die IWF-Kredite, um die hohe Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Im Gegenzug wurde seiner Regierung zur Auflage gemacht, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff zu senken. Moreno warnte die Demonstranten, er werde nicht zulassen, dass in Ecuador Chaos herrsche. Die Zeiten, in denen Vandalismus und Gewalt üblich gewesen seien, seien vorbei.

Der Ausnahmezustand verschafft der Regierung weitgehende Rechte. Er erlaubt unter anderem die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und die Zensur der Medien. Soldaten können zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit eingesetzt werden, Häfen, Flughäfen und Grenzen können geschlossen werden. (SDA)

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