Drogen-Versuch läuft schief
Heiler total high!

Normalerweise behandeln sie Patienten. Doch gestern erwachten 30 Therapeuten selber im Spital, mit pochendem Schädel und Erinnerungslücken.
Publiziert: 06.09.2015 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:42 Uhr
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Die 30 Mediziner lagen «krampfend» vor dem Tagungszentrum, nachdem sie die Droge 2C-E konsumiert hatten.
Foto: Feuerwehr Harburg/Matthias Köhlbrandt
Von Roland Gamp

Die Heilpraktiker und Homöopathen waren am Freitagabend im Drogenrausch eingeliefert worden. Sie hatten sich in einem abgelegenen Tagungshaus in der Lüneburger Heide (D) zu einem Seminar versammelt – und offenbar mit Drogen experimentiert. Laut Polizei nahmen sie das Halluzinogen 2C-E zu sich. Der psychedelische Stoff ist in Deutschland seit letztem Jahr verboten, er kann Wahnvorstellungen und Psychosen auslösen.

Die Heilpraktiker hatten dies wohl unterschätzt. «Männer und Frauen lagen krampfend im Garten vor dem Gebäude», sagte ein Sprecher der Feuerwehr dem TV-Sender NDR. Nie habe er eine solche Szene erlebt. Die Heiler hätten über Atemnot, Herzrasen und Schmerzen geklagt, einige über Wahnvorstellungen. Eine Person befand sich vorübergehend in Lebensgefahr, mittlerweile sind alle über den Berg.

Am Nachmittag trafen 15 Rettungswagen und ein Helikopter beim Tagungszentrum ein. 90 Mitarbeiter vom Roten Kreuz und 70 Feuerwehrleute standen im Einsatz.

Gegen die Teilnehmer des Seminars wird ermittelt, sie haben ein Strafverfahren am Hals. Weil sie sich bei der Massenvergiftung selbst verletzten und einen Grosseinsatz verursacht haben.

Weshalb genau sich die Seminaristen mit Drogen aufputschten, ist noch unklar. Als die Polizei eintraf, war kein einziger ansprechbar. Die Betroffenen können wohl erst morgen befragt werden, wenn sie ihren Rausch ausgeschlafen haben.

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