Mal so richtig auf den Putz hauen – dies tat der in Irvine (USA) wohnhafte Mustafa Qadiri (38). Mit Corona-Darlehen im Wert von rund 4.5 Millionen Franken finanzierte er sich Luxusferien und Luxuskarossen. Genauer: Einen Ferrari, einen Bentley und einen Lamborghini.
Dabei war das Geld für etwas ganz anderes gedacht, nämlich, um kleinen Unternehmen während der Pandemie finanziell unter die Arme zu greifen.
Kredite für nicht existierende Unternehmen
Letzte Woche wurde Qadiri verhaftet, schreibt «AP News». Am Freitag plädierte er auf «nicht schuldig» in den Anklagepunkten Bank- und Überweisungsbetrug, schwerer Identitätsdiebstahl sowie Geldwäsche, teilte die US-Staatsanwaltschaft mit.
Der Angeklagte soll betrügerische Kreditanträge beim Gehaltscheck-Schutzprogramm der US-Bundesregierung eingereicht haben. So sei er auf drei Banken zugegangen und hätte Darlehen für vier verschiedene Unternehmen kassiert.
Nur: Die Unternehmen existieren gar nicht! Qadiri hat alles inszeniert: Laut Anklageschrift enthielten seine Anträge geänderte Bankunterlagen, gefälschte Steuererklärungen sowie unwahre Angaben über Mitarbeitende.
Autos und 1,8 Millionen Franken beschlagnahmt
Doch damit nicht genug: Qadiri hat auch den Namen, die Sozialversicherungsnummer und die Unterschrift einer anderen Person benutzt, um an seine Kredite zu kommen, berichtet die Staatsanwaltschaft.
Die Luxuskarossen wurden von der Polizei beschlagnahmt. Auch seine verschiedenen Bankkonten, auf denen sich rund 1,8 Millionen Franken befinden, wurden vorerst eingefroren.
Qadiri wird sich am 29. Juni vor einem Geschworenenprozess verantworten müssen. Bis dahin befindet er sich gegen eine Kaution von umgerechnet 90'000 Franken noch auf freiem Fuss. (une)