Dabei seien sowohl die Todesopfer berücksichtigt worden als auch die 17 Patienten, die nach einer Mers-Infektion als geheilt aus dem Spital entlassen werden konnten, teilte das Gesundheitsministerium in Seoul am Dienstag mit. Der Zustand von 16 der 118 Mers-Patienten, die nun noch in Behandlung sind, sei instabil.
Von den vier Neuinfektionen wurden vier im Samsung Medical Centre in der Hauptstadt Seoul festgestellt, einem der beiden Zentren der Epidemie. Mehr als 70 Krankheitsfälle stehen in Verbindung mit dem renommierten Spital. Am Sonntag stellte es vorübergehend seinen Betrieb ein.
Der zweite Krankheitsherd, das St. Mary Hospital in Pyeongtaek, 65 Kilometer südlich von Seoul, ist wegen des Mers-Ausbruchs geschlossen. Es soll voraussichtlich Ende Juni wieder öffnen, da zuletzt keine neuen Mers-Fälle gemeldet wurden. Derzeit stehen noch mehr als 5500 Menschen unter Quarantäne, um eine weitere Ausbreitung von Mers zu verhindern.
Auch in Deutschland starb ein Mann an den Folgen seiner Mers-Erkrankung. Er erlag bereits in der Nacht zum 6. Juni in einem Spital in Niedersachsen einer Folgeerkrankung, die auf das Coronavirus zurückzuführen ist, wie die Niels-Stensen-Kliniken am Dienstag mitteilten.
Der 65-Jährige ist der dritte Mensch, der in Deutschland wegen einer Mers-Infektion behandelt wurde. Er hatte sich im Februar bei einer Ferienreise in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem tödlichen Erreger infiziert.
Das weltweit am stärksten von Mers (Middle East Respiratory Syndrome) betroffene Land ist Saudi-Arabien. Reisende brachten den Erreger auch in die USA und in europäische Länder wie Frankreich, Grossbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich und die Türkei.
Der grösste Mers-Ausbruch ausserhalb der arabischen Halbinsel ist jener in Südkorea. Dort wurde der erste Mers-Fall am 20. Mai bekannt, der 68-jährige Patient war kurz zuvor von einem Aufenthalt in Saudi-Arabien zurückgekehrt. Seitdem breitete sich das Virus ungewöhnlich schnell aus.
Weltweit erstmals tauchte der Erreger im Jahr 2012 auf. Mers gehört zu den Coronaviren, zu denen auch der Sars-Erreger und viele Erkältungsviren zählen. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen.