Drama in Deutschland: Am späten Mittwochabend kommt es in der hessischen Stadt Hanau zu einer Schiesserei. Dabei kommen elf Menschen ums Leben, mehrere Personen werden verletzt. Dies bestätigt ein Polizeisprecher am frühen Donnerstagmorgen.
Die Horror-Nacht in Hanau beginnt gegen 22 Uhr: An zwei verschiedenen Orten fallen Schüsse. Ein Tatort ist die Shisha-Bar «Midnight» am Heumarkt, eine Gegend im Zentrum der Stadt. Dort sterben mehrere Menschen. Der Täter flieht in einem dunklen Fahrzeug, berichtet die Bild-Zeitung.
Kurze Zeit später kommt es am zweiten Tatort des Abends zu einer Schiesserei. Dieser liegt im Stadtteil Kesselstadt, an der Karlsbader Strasse, in einem Lokal namens «Arena Bar & Café». Der Täter klingelt erst an der Tür, betritt dann den Raucherbereich. Dort schiesst er wild um sich. Die Opfer dort: fünf junge Menschen, darunter eine Frau.
Auf Twitter schildert ein Nachbar der Shisha-Bar, wie er die Schiesserei erlebt hat.
Schütze von Hanau (D) ist tot
Die ganze Nacht über jagt die Polizei den Täter. Am Donnerstagmorgen die beruhigende Nachricht auf Twitter: Er ist tot. Man habe den Mann leblos an seiner Wohnanschrift in Hanau aufgefunden, schreibt die Polizei. «Zudem entdeckten Spezialkräfte der Polizei dort eine weitere Leiche.» Die Ermittlungen dauern an. Hinweise auf weitere Täter gebe es nicht.
Passanten weinen
Der Schock in Hanau sitzt tief: Vor einem Döner-Imbiss am Heumarkt liegen Patronenhülsen. Die Spuren werden von Ermittlern mit Farbspray markiert. Die Polizei hat den Tatort am Heumarkt weiträumig abgesperrt. Polizisten mit Maschinenpistolen sichern die Umgebung.
Menschen stehen in der Nähe der mit Absperrband gesicherten Bereiche, einige weinen. Die Polizei fordert neugierige Passanten auf, den Bereich zu verlassen und sich in ihre Wohnungen und die Lokalitäten vor Ort zu begeben.
Eine Beziehungstat?
Gesicherten Erkenntnisse zu den Hintergründen gibt es derzeit noch nicht. Ein Sprecher der Polizei spekuliert in der Nacht auf Donnerstag, dass es sich um «eine Beziehungstat oder eine wahllos begangene Tat» handeln könnte. Die Beamten machen auch noch keine Angaben zur Identität und Nationalität der Opfer.
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigt sich in einer ersten Stellungnahme erschüttert. «Das war ein furchtbarer Abend, der wird uns sicherlich noch lange, lange beschäftigen und in trauriger Erinnerung bleiben», sagt er bei einer Sondersendung von «Bild live». Die Hanauer Bundestagsabgeordnete Katja Leikert schreibt auf Twitter: «Es ist ein echtes Horrorszenario für uns alle.»
Hanau liegt im Main-Kinzig-Kreis etwa 20 Kilometer östlich von Frankfurt am Main (D) und hat etwa 100'000 Einwohner. (nim/SDA)