Drei Billionen Dollar futsch
Auch die US-Börse schliesst tiefrot

Angst an den Märkten: Auch der Dow Jones ist heute um 3,6 Prozent abgesackt. Jetzt macht sich Panik vor einer weltweiten Rezession breit.
Publiziert: 24.08.2015 um 23:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 08:05 Uhr

Die Furcht vor einem heftigen Konjunktureinbruch in China hat am Montag heftige Schockwellen durch die Finanzmärkte gejagt. Die US-Börse verzeichnet gar den grössen Punkteverlust ihrer Geschichte: Der Dow-Jones-Index schloss bei 15'871 Punkten 3,6 Prozent im Minus. Im Verlauf pendelte er zwischen 15'370 und 16'459 Punkten.

Auch in der Schweiz herrscht Panik: Anleger warfen Aktien im hohen Bogen aus ihren Depots. An den Rohstoffmärkten brachen die Preise für Öl und Kupfer ein.

Der Schweizer Leitindex gab zeitweise um mehr als 7 Prozent nach. Schliesslich schloss der Swiss Market Index (SMI) bei 8468,89 Punkten um 3,75 Prozent im Minus.

Auch andere europäische Börsen verzeichneten zu Handelsschluss deutliche Abgaben. Der deutsche Leitindex Dax rutschte zeitweise unter 9400 Zähler und damit erstmals seit Januar weit unter die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Punkten.

Viele Anleger setzten laut Händlern auf ein Eingreifen der chinesischen Notenbank am Dienstag. Allein zu Wochenbeginn wurde ein globaler Börsenwert von rund drei Billionen Dollar vernichtet. «Wir erleben einen Schwarzen Montag, die Panik ist allgegenwärtig», sagte der renommierte Anlagemanager Michael Holland dem Finanzdienst Bloomberg.

«Es ist momentan auch etwas Panik im Markt», erklärte UBS-Chefökonom Daniel Kalt am Montag in einem Video-Interview mit der Finanznachrichtenagentur AWP. «Es ist durchaus zu befürchten, dass diese Abwärtsbewegung noch einige Tage weitergeht», meinte er. Kalt sieht indes mittel- bis längerfristig Potenzial, dass sich die Märkte erholen.

Begonnen hatte das Börsenbeben in der Nacht in Shanghai, wo der Leitindex um 8,5 Prozent abstürzte. Die Entscheidung der Regierung in Peking, Pensionsfonds erstmals Investitionen am Aktienmarkt zu gestatten, enttäuschte die Anleger, die auf eine neue Geldspritze gewettet hatten.

China galt bislang als einer der zukunftsträchtigsten Absatzmärkte weltweit. Ob deutsche Autobauer oder Schweizer Luxusgüterhersteller - sie alle haben zuletzt vor allem auf die Chinesen als Konsumenten gesetzt. Entsprechend sind die Aktienkurse dieser Branchen seit Wochen auf Talfahrt. (SDA)

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