«Ich muss allen, unserem Militärpersonal, den örtlichen Rettungskräften und der gesamten Verwaltung, für ihr Engagement und ihre Tapferkeit bei dieser äusserst kritischen Rettung danken», schrieb Präsident Arif Alvi kurz vor Mitternacht (Ortszeit) auf X, ehemals Twitter. Gleichzeitig forderte Alvi eine «umfassende Untersuchung» aller Lifte der Region.
Die spektakuläre und hochgefährliche Rettungsaktion hatte nach ihrem erfolgreichen Abschluss am Abend für Jubel und Erleichterung im ganzen Land gesorgt. Helfer aus der Region hatten am Abend die letzten Insassen einer Gondel in Sicherheit gebracht, die mehr als 15 Stunden und nur an einem einzigen Seil hängend in Hunderten Metern Höhe ausgeharrt hatten. Zuvor waren am Dienstagmorgen zwei Stahldrähte an der Gondel gerissen.
Mutige Anwohner retteten die Kinder
Spezialkräfte der Armee hatten bis zum Einbruch der Dunkelheit versucht, die Insassen in dem Tal im Landesnorden zu befreien. Zwei Kinder wurden durch Kommandosoldaten schliesslich gerettet. Mit Einbruch der Dunkelheit unterbrachen die Kommandos die Rettungsaktion dann zunächst. Mutige Anwohner setzen die Rettung jedoch nach enger Absprache mit dem Militär fort, während die Nation gespannt auf die Retter blickte.
Sie hangelten sich mit Vorrichtungen an dem Draht zur Gondel vor und befreiten zuerst drei weitere Kinder und dann die restlichen Insassen, wie Videos in den sozialen Medien zeigten. Hunderte Menschen versammelten sich unweit der Unglücksstelle in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa.
Riskante Aktion
In weiten Landesteilen verfolgten Bewohner die äusserst riskante Rettungsaktion im Fernsehen. Sorgen bereiteten den Helfern auch die Wetterbedingungen in den Bergen, die sich schnell ändern können. Auch die Rotorbewegungen des Militärhubschraubers hätten das Stahlseil destabilisieren können. Medikamente und Wasser habe ein Soldat den Kindern zu Beginn der Rettungsaktion bereits überreicht.
Ein 20-Jähriger aus der Gondel schilderte dem pakistanischen TV-Sender Geo TV die dramatischen Stunden. Ein 16-Jähriger mit Herzproblemen sei zusammengebrochen und mehrere Stunden ohnmächtig gewesen. Der Junge sei morgens auf dem Weg in eine Klinik gewesen. Was genau mit dem Jungen nach der Rettung geschah, war zunächst unklar.
In den nördlichen Bergregionen Pakistans nutzen täglich viele Bewohner auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit Seilbahnen, etwa um Täler oder Flüsse zu überqueren. Oft sind die Seilbahnen schlecht gewartet. Das Strassennetz ist weniger ausgebaut.
(SDA)