Mehr als drei Wochen nach Beginn einer Offensive der syrischen Regierungstruppen haben Zivilisten das belagerte Rebellengebiet Ost-Ghuta verlassen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete am Dienstag, der Transport von Familien über einen Korridor habe begonnen.
Die Zivilisten werden auf Regierungsgebiet gebracht
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, «medizinische Fälle» würden aus Ost-Ghuta hinausgebracht. Diese kämen auf von der Regierung kontrolliertes Gebiet, berichtete das syrische Staatsfernsehen.
Bilder des regierungstreuen Senders Al-Ikhbaria zeigten Alte, Frauen, Kinder und Verletzte, die Ost-Ghuta nach Angaben des Kanals verliessen. Unklar war zunächst, wie viele Menschen in andere Gebiete gebracht werden. Die Uno hatte verlangt, dass rund 1000 kranke und verletzte Zivilisten aus der Region in Sicherheit gebracht werden sollen.
Die Lage in Ost-Ghuta ist katastrophal
Ost-Ghuta nahe der Hauptstadt Damaskus erlebt seit Beginn der Regierungsoffensive die heftigsten Angriffe seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs vor knapp sieben Jahren. Den Menschenrechtlern zufolge kamen dabei fast 1200 Zivilisten ums Leben.
In den vergangenen Tagen hatten nur vereinzelt Menschen das Gebiet verlassen. Rund 400'000 Menschen sind in Ost-Ghuta eingeschlossen. Wegen der Kämpfe und Blockade ist die humanitäre Lage katastrophal.