Wer jetzt noch aus Kiew raus will, hat es schwer. Die russischen Angriffe haben Infrastruktur zerstört, sichere Passagen gibt es nicht.
AP-Cheffotograf Emilio Morenatti war am Samstag dabei, als erneut Hunderte aus der ukrainischen Hauptstadt flohen und dabei den Fluss Irpin überqueren mussten.
Seine Fotos gehen unter die Haut (siehe auch Galerie): Ob Kinder, Alte oder Verletzte – sie alle mussten von Helfern und Soldaten offenbar über provisorische Holzbrücken aus der Stadt gebracht werden.
Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihre Offensive gegen die Ukraine mit Luftunterstützung und dem Einsatz von Hochpräzisionswaffen fort. Die Hauptanstrengungen der russischen Seite bestünden darin, die Städte Kiew und Charkiw zu umzingeln, heisst es in einem in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Bericht der ukrainischen Armee.
Für die ebenfalls umkämpfte Stadt Mariupol hatten die Ukraine und Russland für Samstag einen humanitären Korridor vereinbart. Zivilisten hätten dadurch sieben Stunden lang die Stadt verlassen können.
Die dafür notwendige Waffenruhe scheiterte allerdings: Die «russische Seite» halte sich nicht an die Waffenruhe in der Hafenstadt Mariupol, teilte die Stadt am Samstag mit. «Aus Sicherheitsgründen wird deshalb die Evakuierung verschoben.» Das russische Verteidigungsministerium wiederum behauptete, der verabredete humanitäre Korridor sei beschossen worden. (kin)