Nach einem neuen Schiffbruch im Mittelmeer suchen die Rettungskräfte heute am Unglücksort weiter nach möglichen Vermissten. Die Aktion sei noch im Gange, sagt heute eine Sprecherin der italienischen Marine. Die Retter holten gestern mindestens 54 Menschen von einem Schlauchboot, das dabei war zu kentern.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR berichten unter Berufung auf Überlebende, es seien rund 120 Menschen an Bord gewesen.
UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming schreibt auf Twitter, insgesamt 66 Menschen würden noch vermisst. Die Migranten an Bord stammten demnach vor allem aus Mali, dem Senegal, Nigeria und Gambia. Ihr Boot legte am Montag in Libyen ab, kurz darauf geriet es in Seenot.
Ein Helikopter der Marine entdeckte das Boot gestern in Seenot. Die Einsatzkräfte warfen Rettungsinseln ab, wenig später eilte ein Schiff der Marine den Menschen zu Hilfe und nahm 52 von ihnen auf. Ein Helikopter entdeckte später zwei weitere Flüchtlinge, die sich im Meer an einem Fass festklammerten und ebenfalls gerettet werden konnten.
Laut IOM wurden insgesamt 57 Menschen gerettet. Die Überlebenden sollten noch heute auf der Insel Lampedusa ankommen.
Zu Beginn des Monats ertranken etwa 200 Flüchtlinge vor der libyschen Küste, als ihr Boot kenterte. Mehr als 400 Menschen wurden gerettet. Allein in diesem Jahr sind bislang mehr als 2000 Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. (noo/SDA)