Schon wieder ist es zu einem tödlichen Unglück gekommen! Heute Morgen wurden am Monte-Rosa-Massiv zwei Leichen im Schnee entdeckt. Am Vormittag mussten die Walliser Rettungskräfte wegen eines dritten Opfers ausrücken.
Die ersten beiden toten Bergsteiger befanden sich auf einer Höhe von 3'800 Metern über Meer auf italienischem Gebiet.
Mit dem neusten Unglück steigt die Zahl der in zwei Tagen zu Tode gekommenen Bergsteiger in der Region auf sechs. Die Retter mussten dafür innerhalb von 24 Stunden drei Mal ausrücken.
Der Alarm wurde heute ein erstes Mal um 7:09 Uhr durch die Oberwalliser Rettungszentrale ausgelöst: Zwei Bergsteiger seien abgestürzt und tot. Ein Helikopter der Air Zermatt flog daraufhin von Raron in das Gebiet am Zwillingsgletscher zwischen den Bergspitzen Castor und Pollux.
Erst vor Ort stellten die Retter fest, dass die beiden Abgestürzten auf der italienischen Seite lagen. Auch ein Rettungsteam aus Aosta war bereits vor Ort. Dies sagt ein Walliser Retter dem BLICK.
Auf Gipfel-Grat zum Castor ausgerutscht
Den Informationen zufolge handelt es sich bei den zuerst aufgefundenen Bergsteigern um eine Zweierseilschaft aus Deutschland. Aller Wahrscheinlichkeit nach seien sie bereits gestern verunfallt. Wie die italienische Nachrichtenseite aostasera.it berichtet, waren die Männer 36 und 50 Jahre alt.
Die Bergsteiger rutschten auf dem Gipfel-Grat zum Castor auf einer Eisplatte aus, stürzten mehrere Hundert Meter in die Tiefe und prallten gegen Felsen.
Der sechste Alpinist verunglückte heute um die Mittagszeit beim Abstieg vom Castor zum Felikjoch auf Schweizer Boden. Er wurde daher von den Walliser Einsatzkräften geborgen. Wie die Walliser Retter sagen, war der Bergsteiger Teil einer Fünfergruppe, die nicht angeseilt war. Beim Opfer handelt es sich um einen 64-jährigen Holländer.
Am Sonntag wurden am Monte-Rosa-Massiv drei Bergsteiger aus der Schweiz offenbar beim Fotografieren von einer abbrechenden Wechte überrascht. Sie stürzten zu Tode. Ihre Leichen konnten laut einem italienischen Bergretter bisher nicht geborgen werden, weil die Gefahr von erneuten Schnee-Abbrüchen und Lawinen zu gross ist. Die Männer wohnten in der Region Siders VS. (pin/noo)