25 Menschen haben ihr Leben verloren. Das teilte das Gouverneursamt der Schwarzmeerprovinz Bartin in der Nacht zu Samstag mit, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Sechs verletzte Bergleute seien zur Behandlung nach Istanbul geschickt worden.
Man gehe davon aus, dass Dutzende weitere Bergleuten in der Mine im Bezirk Amasra am Schwarzen Meer unter der Erde eingeschlossen seien. Mutmasslich sei Grubengas etwa 300 Meter unter der Erdoberfläche explodiert, berichteten lokale Medien. Rund 150 Menschen seien an den Such- und Rettungsmassnahmen beteiligt.
Todeszahl steigt
Zuvor hatte Gesundheitsminister Fahrettin Koca von 22 Toten und 17 Verletzten gesprochen, von denen sich acht im kritischen Zustand befänden. Das Bergwerk liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara.
Nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Mine, davon 49 in einem gefährdeteren tieferen Teil. 36 Bergarbeiter wurden laut Gouverneursamt von der Unfallstelle in Sicherheit gebracht.
Mehrere schwere Minenunfälle in der Türkei
Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmassnahmen zu «koordinieren». Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden. Die grösste Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.
In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen. (SDA)