Auf dem irakischen Fluss Tigris ist es am Donnerstag zu einem tragischen Fährunglück gekommen. Das Drama passierte in Nähe der Stadt Mossul im Norden des Landes. Neusten Angaben zufolge kamen rund 100 Menschen ums Leben. Unter den Opfern sind auch Frauen und Kinder, erklärte der Direktor des Zivilschutzes der Provinz Ninawa, Hussam Chalil.
Das Innenministerium musste die Zahl der Opfer im Laufe des Tages mehrfach nach oben korrigieren. Zuletzt war von 94 Toten die Rede. 55 Menschen wurden demnach gerettet. In einer früheren Opferbilanz hatte es geheissen, unter den Todesopfern seien 19 Kinder. Regierungschef Adel Abdel Mahdi erklärte, auch 61 Frauen zählten zu den Toten.
55 Überlebende wurden aus dem Tigris gerettet, darunter 19 Kinder. Das erklärte Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi der staatlichen Nachrichtenagentur INA.
Ursache unklar
Aufnahmen in den sozialen Medien zeigen Menschen, die im starken Strom des Flusses mitgerissen werden. Die Unglücksursache ist noch unklar.
Die Fähre war nördlich von Mossul unterwegs und kenterte nahe einer beliebten Ausflugsinsel, zu der sie am kurdischen Neujahrsfest Passagiere bringen sollte.
Irakischen Medien zufolge soll das Schiff umgekippt sein, weil es überladen war. Der Parlamentsabgeordnete Abdel Rahim al-Schamari erklärte, die Fähre sei für 50 Menschen gebaut worden, habe aber rund 200 an Bord gehabt. Augenzeugen berichteten zudem, sie sei alt gewesen. Gegen den Besitzer der Fähre und eine andere Person wurden Haftbefehle erlassen.
Hoher Wasserstand
Da es in den vergangenen Wochen in der Region viel geregnet hatte, ist der Wasserstand des Tigris derzeit hoch, was die Rettungsarbeiten erschwerte. Mossuls Einwohner wurden aufgerufen, sich an der Rettung der Opfer zu beteiligen. Auch Helikopter waren im Einsatz. (SDA/noo)