Der autoritäre belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat humanitäre Hilfe vor allem für die Kinder der im Grenzgebiet zu Polen gestrandeten Migranten angeordnet. Es sollten etwa Essenszelte aufgestellt werden, meldete die belarussische staatliche Nachrichtenagentur Belta am Samstag.
Lukaschenko steht allerdings in der Kritik, die Menschen überhaupt erst in diese miserable Lage gebracht zu haben. Die EU wirft ihm vor, gezielt Migranten aus Krisengebieten einschleusen zu lassen und sie dann in Richtung EU-Aussengrenze zu drängen.
Der oppositionelle belarussische Telegram-Kanal Nexta veröffentlichte Videos, auf denen zu sehen sein soll, wie belarussische Sicherheitskräfte in die Luft schiessen, um Migranten einzuschüchtern.
Tausende Migranten warten in der Kälte
Unter den Menschen seien auch Kinder, «um die sich die staatlichen Propagandisten angeblich so sorgen», hiess es. Weil unabhängige Journalisten nicht ins Grenzgebiet gelassen werden, können solche Angaben derzeit nicht überprüft werden.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt harren Tausende Migranten seit mehreren Tagen in provisorischen Camps im Wald aus. Am Samstagmorgen versammelten sich belarussischen Angaben zufolge mehrere Dutzend Menschen direkt am geschlossenen Grenzübergang Kuznica und riefen «Deutschland, Deutschland!». Viele hoffen auf ein Leben in der Bundesrepublik. (SDA)