Doch Italien verweigert Hilfe
Deutsches Schiff rettet fast 200 Flüchtlinge vor dem Tod

Ein deutsches Schiff konnte in den vergangenen Tagen fast 200 Flüchtlinge im Mittelmeer retten. Um die Menschen sicher an Land zu bringen, wäre ein Hafen in der Nähe. Doch Italien verweigert die Einreise.
Publiziert: 01.07.2023 um 14:25 Uhr
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In ihrer Verzweiflung drängen sich Hunderte Flüchtlinge, um ihre Heimat zu verlassen. (Archivbild)
Foto: keystone-sda.ch

Die Crew des deutschen Seenotrettungsschiffs Humanity 1 hat bei mehreren Einsätzen im zentralen Mittelmeer fast 200 Migranten und Flüchtlinge an Bord geholt. Wie der Berliner Verein SOS Humanity am Samstag mitteilte, traf das Schiff am Vorabend und in der Nacht auf vier Boote in Seenot. Die teils sehr geschwächten und verletzten Menschen, darunter Frauen und kleine Kinder, wurden aus ihren Booten gerettet. Die italienischen Behörden halfen bei der Koordination. Zwei Menschen wurden von der Küstenwache notevakuiert. Bereits am Donnerstag hatte die Humanity einen ersten Einsatz gehabt.

Die Humanity 1 machte sich dann mit insgesamt 197 Überlebenden an Bord auf den Weg zu dem ihr zugewiesenen Hafen von Ortona. Dieser Ort an der mittelitalienischen Adriaküste ist mehr als 1000 Kilometer entfernt von den Einsatzorten nahe der Mittelmeerinsel Lampedusa. Dort bekam die Humanity 1 aber keine Erlaubnis einzulaufen. In den vergangenen Tagen waren Tausende Migranten auf Booten in Lampedusa angekommen. Das Erstaufnahmelager der Insel ist überfüllt. (SDA)

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