«Wir verurteilen die Erlaubnis der Organisation einer Aktivität des verlängerten Arms der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) in Deutschland und deren Verbreitung von Terrorpropaganda in Köln», erklärte das türkische Ministerium. «Wir haben dem deutschen Botschafter in Ankara, der ins Ministerium einbestellt wurde, in starker Weise unsere Reaktion übermittelt.»
In der Erklärung wird den deutschen Behörden vorgeworfen, sie hätten das Zeigen von Plakaten mit dem Bild des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan erlaubt und zugelassen, dass während der Veranstaltung Reden gehalten wurden.
In Köln hatte es am Samstag eine Veranstaltung des Demokratischen Gesellschaftszentrum der Kurden Deutschlands gegeben. Die Veranstaltung stand laut der Website der Gruppe unter dem Motto «Freiheit für Öcalan, Status für Kurdistan, Demokratie für den Mittleren Osten».
Nach einem Bericht des «Kölner Stadt-Anzeigers» nahmen dagegen 12'000 Menschen an einer Veranstaltung an der Deutzer Werft teil und traten dabei für die Rechte der Kurden in der Türkei ein. Die PKK wird in der Türkei, der Europäischen Union und den USA als Terrorgruppe eingestuft.
Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wurde bereits wiederholt ins Aussenministerium in Ankara einbestellt. Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind seit Monaten angespannt. Gründe sind unter anderem die deutsche Kritik am Umgang der türkischen Regierung mit ihren Gegnern seit dem gescheiterten Putsch vom Sommer 2016 sowie das Verbot von Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in Deutschland. Die Festnahmen mehrerer Deutscher belasten die Beziehungen zusätzlich.