Ein saudischer Diplomat (51) parkiert am Dienstagabend seinen Porsche Cayenne im Halteverbot an einer Berliner Hauptstrasse. Ohne sich umzusehen, will er aus dem Wagen steigen.
Dann passiert es: Peter K.* (55) kracht mit seinem Velo ungebremst gegen die blitzartig geöffnete Autotür. Der Mann stürzt zu Boden. Dabei verletzt er sich schwer am Kopf. Wenig später stirbt der Dachdecker im Spital.
Täter ist unantastbar
Trotz seiner Unachtsamkeit muss der Saudi keine Konsequenzen befürchten. Er geniesst diplomatische Immunität. «Wir ermitteln schon, aber nicht direkt gegen diese Person, dagegen stehen internationale völkerrechtliche Abkommen», erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei.
Saudi-Botschaft prüft den Fall
Die Ehefrau des Opfers, Sabrina K.* (53), versteht die Welt nicht mehr. «Es ist mir egal, ob das ein Diplomat war oder nicht. Er soll dafür seine gerechte Strafe bekommen», sagt sie zur «Bild»-Zeitung.
Die saudi-arabische Botschaft ist bestürzt über den Fall. Sie sprach den Angehörigen ihr Beileid aus. Und nicht nur das: Sollte der Diplomat tatsächlich schuld an dem Tod von Michael E. sein, wird er seinen Job verlieren und zurück nach Saudi-Arabien geschickt werden, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.
Mahnwache in Berlin
An der Unfallstelle steht nun ein weisses Velo. Es soll an die Tragödie erinnern. Rund 250 Menschen kamen am Donnerstagabend zu einer Mahnwache, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
Zu dieser Aktion rief der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club auf.
(jmh) * Namen geändert