Er wurde mit Nervengift getötet: Kim Jong Nam (†45), der Bruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un (33), wurde am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur (Malaysia) von zwei Frauen attackiert. Wenige Minuten, nachdem sie ihm den Kampfstoff VX ins Gesicht gedrückt oder gesprüht hatten, starb der entfremdete Diktatoren-Bruder.
Die zwei Frauen wuschen sich die Hände und flohen, wurden dann aber von der Polizei gefasst. Jetzt ist klar: Eine der beiden Täterinnen ist ein bekanntes Gesicht. Thi Huong D. (28) versucht sich in ihrer Heimat Vietnam als Z-Promi, soll dort unter anderem in der Castingshow «Superstar» aufgetreten sein. Auch zeigt sie sich gern leichtbekleidet, posiert für sexy Fotoshootings.
Geht sie für ihren Erfolg über Leichen? Thi Huong soll laut Polizei geglaubt haben, beim Giftmord handle es sich um eine Art «Versteckte Kamera». Bilder einer Überwachungskamera zeigen: eine der beiden Täterinnen trug einen Pulli mit der Aufschrift «Lol», die englische Abkürzung für «laut lachen».
«Die wussten genau, was sie taten»
Stephan Krähenbühl, Chefarzt der Klinischen Pharmakologie des Berner Universitätsspitals, schätzt die Täterinnen als Profis ein. «Die Angreifer mussten aufpassen, nicht selber mit dem tödlichen Gift in Berührung zukommen. Handschuhe haben die Attentäter ganz sicher getragen. Die wussten genau, was sie taten.»
Auftraggeber soll Kim Jong Un gewesen sein. Davon ist vor allem Nachbar Südkorea überzeugt. (meg)