Er ist der Schweizer Stewardessen-Schreck: Rolf R.* (45) soll Anfang September auf dem Flug CX382 der Cathay Pacific von Zürich nach Hongkong mehrere Flugbegleiterinnen betatscht haben. Bei der Landung in Hongkong – Rolf R. wollte von dort auf die Philippinen fliegen – werden seine flinken Greifer in Handschellen gelegt, noch bevor der mutmassliche Grapscher das Flugzeug verlassen kann.
Ein Zeuge, der ebenfalls an Bord war und anonym bleiben will, sagt: «Schon beim Einsteigen in Kloten sah Rolf R. ziemlich angetrunken aus.» Auch während des Flugs habe er munter weitergebechert und sich «ziemlich ungehobelt» verhalten. Bis das Personal ihm den Alk-Nachschub verweigerte. «Dann ist er aufgestanden und ging Richtung Toilette», so der Passagier. Es sah aus, als wolle Rolf R. gegen das Alkoholverbot protestieren oder sich an der Bar bedienen.
Laut lokalen Medien griff er sich aber keine Bierflasche, sondern betatschte zwei Flight Attendants. Als die Chef-Stewardess ihn deswegen verwarnen wollte, soll er auch ihr an den Hintern gegriffen haben. Kurz darauf sei R. von mehreren Flugbegleiterinnen und einem Sicherheitsbeamten in Zivil zurück in den Sitz gezwungen worden, sagt der Zeuge. R. sei sogar schriftlich verboten worden, wieder aufzustehen. Er zerknüllte das entsprechende Papier und schmiss es auf den Boden. In Hongkong seien dann sechs Polizisten ins Flugzeug gestiegen. Sie hätten R. noch in der Maschine festgenommen.
Obwohl wieder auf freiem Fuss, sitzt der Auslandschweizer in Hongkong fest. Ihm wurde der Pass abgenommen. Am 22. Oktober wird Rolf R. der Prozess wegen sexueller Belästigung in drei Fällen gemacht.
BLICK weiss: Der ehemalige Elektriker wohnt seit über fünf Jahren auf den Philippinen. Vor etwa zehn Jahren hatte R. dort während seiner Ferien einen Motorradunfall. Seither leidet er unter gesundheitlichen Problemen.
Ein Mal pro Jahr kommt R. in den Aargau. In der alten Heimat deckt er sich mit Medikamenten ein und besucht seine Familie.
BLICK erreicht den 45-jährigen mutmasslichen Mehrfach-Grapscher auf dessen Schweizer Handynummer. Rolf R. reagiert gereizt. Hat er Angst vor einer Gefängnisstrafe? «Nein, da habe ich überhaupt keine Angst», schnauzt er. Und dementiert die Vorwürfe der Airline: «Was über den Fall gesagt und geschrieben wurde, ist komplett falsch.» Danach wird die Leitung unterbrochen.