Einreiseverbot und rückwirkende Quarantäne für Briten
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Bundesrat reagiert:Schweiz verbietet Briten die Einreise

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Virus-Variante
Das steckt hinter der Corona-Mutation

Am Wochenende wurde eine neue Abwandlung des Coronavirus in Grossbritannien entdeckt. BLICK beantwortet die fünf wichtigsten Fragen zur mutierten Variante des Erregers und was diese für Auswirkungen hat.
Publiziert: 20.12.2020 um 18:07 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2020 um 12:45 Uhr
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Mitten im Kampf gegen das Coronavirus sorgt eine Erreger-Mutation für grosse Sorgen.
Foto: Keystone
Andrea Cattani

Die diesjährigen Weihnachtstage stehen in Europa ganz im Zeichen der wieder ansteigenden Corona-Infektionszahlen. Mitten in der ohnehin schon angespannten Lage macht jetzt die Meldung eines mutierten Virus die Runde. Was wir über den neuartigen Erreger wissen – und was nicht:

1. Wo ist der neuartige Erreger bisher überall aufgetaucht?
Neben Grossbritannien wurde in Dänemark, den Niederlanden, Italien und in Australien die aggressive Mutation mit der Bezeichnung VUI2020/12/01 festgestellt. In Ländern wie Grossbritannien und Dänemark wird allerdings auch am intensivsten nach Mutationen geforscht. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass sich der Erreger bereits unbemerkt weiter ausgebreitet hat und einfach noch nicht entdeckt wurde. In der Schweiz sind aber bisher noch keine Ansteckungen mit dem mutierten Coronavirus bekannt.

2. Was macht die Mutation so gefährlich?
Die neue Erreger-Variante ist nach bisherigen Erkenntnissen nicht tödlicher, als das schon bekannte Coronavirus. Problematisch ist aber, dass die Mutation zwischen 40 und 70 Prozent ansteckender ist. Immerhin: Bislang gibt es keine Hinweise, dass die mittlerweile entwickelten Impfstoffe gegen die Mutation nicht auch wirken sollen.

3. Was helfen die getroffenen Massnahmen im Kampf gegen die Mutation?
Grossbritannien hat auf die Nachricht eines veränderten Erregers sofort reagiert und in vielen Regionen einen harten Shutdown mit Ausgangssperren verhängt. Italien und Österreich haben Flüge von der Insel umgehend gestrichen, die EU berät gar über eine Total-Abrieglung zu Grossbritannien. Ob das die Ausbreitung der Mutation wirklich stoppen kann, ist fraglich. Denn der neue Erreger könnte längst in anderen Ländern angekommen sein.

4. Ist das die erste Mutation des Coronavirus?
Die Variante VUI2020/12/01 ist keineswegs die erste Abwandlung des Coronavirus. Alleine in Europa existieren Hunderte Varianten des Erregers, die kleinere Abwandlungen im Erbgut aufweisen. Eine solche Entwicklung ist auch durchaus normal. Bereits im Sommer wurde der Erreger mit der Abkürzung 20A.EU1 entdeckt. Vermutet wird, dass diese Variante in Spanien ihren Ursprung hatte und sich dann durch die Reiseaktivitäten in ganz Europa verbreiten konnte. 20A.EU1 soll darum für die meisten derzeit registrierten Ansteckungen auf dem Kontinent verantwortlich sein.

5. Was unternimmt die Schweiz wegen des mutierten Erregers?
Noch am Sonntag hiess es beim Bundesamt für Gesundheit zunächst, man beobachte die Situation. Doch dann machten die Verantwortlichen auch in der Schweiz Ernst. Am Sonntagabend entschied der Bundesrat, keine Einreisen mehr aus Grossbritannien und Südafrika zu erlauben. Schweizer Staatsbürger, die aus den beiden genannten Staaten zurückkehren, müssen in Quarantäne.


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