US-Abgeordnete Ilhan Omar verharmlost 9/11
1:52
Sogar Trump mischt sich ein:US-Abgeordnete Ilhan Omar verharmlost 9/11

Die US-Abgeordnete Ilhan Omar verharmlost 9/11 und erhält Todesdrohungen
Die meistgehasste Frau Amerikas

Die muslimische US-Abgeordnete Ilhan Omar bezeichnet den grössten Terroranschlag verharmlosend als «etwas, das einige Leute taten». Es ist nicht der erste Ausrutscher der demokratischen Hoffnungsträgerin, die nun Todesdrohungen erhält.
Publiziert: 15.04.2019 um 13:52 Uhr
|
Aktualisiert: 15.04.2019 um 18:00 Uhr
1/13
Ilhan Omar sprach im April vor dem Council on American-Islamic Relations. Sie bezeichnete 9/11 als «etwas, das einige Leute taten».
Foto: Screenshot
RMS_Portrait_AUTOR_242.JPG
Guido FelderAusland-Redaktor

Ilhan Omar (37) schlägt eine Welle des Hasses entgegen. Grund: Die muslimische Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses verharmloste vor dem Council on American-Islamic Relations (CAIR) das Attentat von 9/11 als «etwas, das einige Leute taten».

Zur Erinnerung, das «Etwas, das einige Leute taten» gilt als grösster Terroranschlag, den die Welt je erlebt hat. Gegen 3000 unschuldige Menschen verloren im Jahr 2001 ihr Leben, als der islamistische Terrorfürst Osama bin Laden (†54) Passagiermaschinen entführen und sie in die beiden Türme des World Trade Centers in New York steuern liess.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Die «New York Post» reagierte heftig auf Omars Aussage, zeigte die brennenden Türme auf der Titelseite und schrieb an die Demokratin gewandt: «Hier ist dein Etwas.»

Morddrohungen seit Trumps Tweet

Die Wut gegenüber Omar steigerte sich weiter, als US-Präsident Donald Trump (72) als Reaktion auf Omars Aussage am Freitag auf Twitter ein Video veröffentlichte und schrieb: «WE WILL NEVER FORGET!» («Wir werden nie vergessen!»). Omar sagte am Samstag: «Seit dem Tweet des Präsidenten am Freitagabend verzeichne ich eine Zunahme von Morddrohungen – viele beziehen sich direkt auf das Video des Präsidenten.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Die Amerikaner werfen Omar vor, das Attentat zu verharmlosen. Die Abgeordnete wehrt sich und sagt, das Zitat sei aus dem Zusammenhang über die Diskriminierung von Moslems in den USA gerissen worden. Bettet man das Zitat allerdings in diesen Zusammenhang ein, bleibt die Aussage immer noch die gleiche.

Aus ihrer Rede: «Viel zu lange haben wir mit dem Unbehagen gelebt, Bürger zweiter Klasse zu sein. Und ehrlich gesagt, bin ich es leid, und jeder einzelne Moslem sollte es satt haben. CAIR wurde nach dem 11. September gegründet, weil man feststellte, dass einige Leute etwas taten und dass wir alle anfingen, den Zugang zu unserem bürgerlichen Leben zu verlieren…»

Antisemitische Äusserungen

Die Kopftuch tragende Omar machte schon zweimal negative Schlagzeilen, und zwar wegen antisemitischer Äusserungen. Im Februar sagte sie, dass sich die israelfreundliche Haltung der USA mit den Millionenspenden der proisraelischen Lobbygruppe Aipac erklären lasse. Im März beleidigte sie die jüdische Abgeordnete Nita Lowey (81).

Die Demokraten nehmen ihre Abgeordnete trotzdem in Schutz. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi (79), kritisierte Trump: «Die Worte des Präsidenten wiegen eine Tonne, und seine hassvolle und aufrührerische Rhetorik schafft eine reale Gefahr.» Er stachle damit zu Gewalt gegen die muslimische Abgeordnete an. Pelosi kündigte Massnahmen zur Sicherheit Omars, ihrer Familie und ihrer Mitarbeiter an.

Sarah Sanders (36), Sprecherin des Weissen Hauses, verteidigte Trump. Sie sagte am Sonntag, der Präsident habe die Pflicht, Omars Geschichte von antisemitischen oder anderweitig verletzenden Kommentaren zu beleuchten. Er wolle der Abgeordneten nichts Böses.

Seit Januar im Repräsentantenhaus

Ilhan Omar stammt aus ärmlichen Verhältnissen und ist die jüngste von acht Kindern der Familie. Ihr Vater war in Somalia Lehrer, schlug sich in der neuen Heimat zunächst als Taxifahrer und später als Postbediensteter durch. Ihre Mutter starb, als Omar zwei Jahre alt war.

Seit 2000 ist sie offiziell US-Bürgerin. In der Schule, wo sie laut eigenen Angaben oft gemobbt worden war, lernte sie rasch Englisch. 2011 promovierte sie an der North Dakota State University in Politologie und Internationalen Studien. Fünf Jahre später, 2016, schaffte sie den Sprung in den Kongress von Minnesota. Schon damals äusserte sich die dreifache Mutter kritisch in Bezug auf Israel. Seit Januar 2019 sitzt sie als eine von drei Muslimen im Repräsentantenhaus.

Donald Trump News

Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Böse Zungen würden behaupten, Trump habe so mehr Zeit fürs Golfen.
Der US-Präsident sorgt mit seinen kontroversen Aussagen häufiger für Aufruhr in der internationalen Gemeinschaft.
AP Photo

Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?