In den kommenden Tagen will der gefallene österreichische Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache (50) eine Erklärung abgeben. Will er trotz des Skandalvideos von Ibiza im Herbst wieder kandidieren? Es wäre möglich. Viel eher aber, so wird in Österreich spekuliert, könnte seine Frau Philippa (32) ihre Kandidatur für die Nationalratswahlen Ende September ankündigen.
Wie der «Kurier» schreibt, soll sie für die rechte FPÖ Stimmen holen, und zwar auf Platz zwei der Wiener Landesliste. Fernsehmoderatorin Philippa Strache ist politisch keine Newcomerin: Sie ist Tierschutzbeauftragte der FPÖ und könnte die Agenden des Nationalratsabgeordneten Josef Riemer übernehmen. Der jetzige FPÖ-Tierschutzsprecher im Parlament ist 69 Jahre alt und wird nicht mehr kandidieren.
Die Straches brauchen ein neues Einkommen
Dass Philippa Strache statt ihres Mannes im Nationalrat sitzen könnte, wäre in der FPÖ bis vor kurzem noch undenkbar gewesen. Nun könnte sie wahr werden, denn: Die 32-Jährige habe «nicht nur einen Nachnamen mit einzigartiger Zugkraft, sondern auch das Zeug zur Politik», zitiert der «Kurier» FPÖ-Vertreter.
Zudem würde eine politische Karriere das Einkommen der Familie sichern. Denn: Strache hat nach dem Rücktritt als Vizekanzler und Parteichef und ohne EU-Mandat keinerlei Einkünfte.
Strache war 2017 auf Ibiza heimlich gefilmt worden, als er – damals noch als FPÖ-Chef – einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen staatliche Aufträge versprach. Das Video führte zum Sturz der ÖVP-FPÖ-Regierung. Zurzeit steuert eine Übergangsregierung das Land, voraussichtlich am 29. September finden Neuwahlen statt. (gf)