John Cox will dem demokratischen Gouverneur Gavin Newsom das Amt streitig machen, den er wegen seines gepflegten Äusseren als «den Schönen» bezeichnet. Cox selbst sieht sich als «Biest», das die Politik in dem US-Bundesstaat aufrütteln will.
«Die schönen Politiker haben in Kalifornien versagt», sagte Cox am Dienstag bei einer Kundgebung in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento. «Wir brauchen grosse, tierische Veränderungen, um es zu retten.» Der von ihm mitgebrachte Braunbär sass währenddessen geduldig neben dem Gouverneurskandidaten und putzte gelegentlich sein Fell. Das 500 Kilogramm schwere Tier wurde dafür trainiert, in Filmen oder Fernsehserien aufzutreten.
Bei Tierschützern, etwa von der Organisation Peta, löste der Einsatz des Bären für politische Zwecke einen Aufschrei aus. «Bären müssen in Ruhe gelassen werden, nicht in ein offenes Gehege auf Asphalt gesperrt und für Events herausgekarrt werden», schrieb Peta bei Twitter. Die Tierschützer forderten «jeden mit einem Funken Anstand» auf, «wilde Tiere aus ihren Werbegags herauszuhalten.»
Der wegen seiner Corona-Politik in die Kritik geratene kalifornische Gouverneur Newsom muss sich einer Wahl zur Bestätigung im Amt stellen. Eine Petition für die Abberufung des Demokraten erreichte die dafür nötige Zahl an Unterschriften.
Bei den Republikanern haben sich schon mehrere Kandidaten für das Gouverneursamt in Stellung gebracht, darunter die Transgender-Aktivistin Caitlyn Jenner, die zum Kardashian-Familienclan gehört. Eine Niederlage Newsoms bei dem «Recall» gilt allerdings als unwahrscheinlich. In Kalifornien haben die Demokraten eine starke Basis.
Es ist erst das zweite Mal, dass sich ein Gouverneur in Kalifornien einem «Recall» stellen muss. 2003 war Arnold Schwarzenegger nach einem solchen Verfahren ins Amt gekommen.
(AFP)