Ein Sturm der Entrüstung fegt über den Globus, seit bekannt wurde, dass der US-Zahnarzt Walter Palmer beim Jagdurlaub in Simbabwe den berühmten Löwen Cecil (13) getötet hat.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf ein blutiges Hobby, dem auch viele Schweizer Jäger frönen: der Grosswildjagd auf gefährdete Tierarten. Oft nehmen die Jäger ihre Beute aus dem Urlaub nach Hause, um sie als Trophäen auszustellen.
BLICK liegen exklusiv Zahlen des Bundes vor, die dokumentieren, wie verbreitet das Phänomen auch in der Schweiz ist. Seit 2010 wurden nicht weniger als 41 Elefanten-Trophäen in die Schweiz eingeführt – ganz legal, dank einer Bewilligung des Bundes. Hinzu kommen 15 Löwen, 15 Leoparden,13 Flusspferde und Dutzende von Braunbären, Schwarzbären und Bergzebras.
Beim Bund weist man darauf hin, dass nicht nur Schweizer Jäger für die Trophäenimporte verantwortlich seien. «Viele wohlhabende Ausländer besitzen Ferienhäuser in der Schweiz und stellen ihre Trophäen hier aus.»
Tierschützer sind dennoch überrascht über die hohen Zahlen. «Ich bin erstaunt, dass es auch in der Schweiz noch das Bedürfnis nach solchen Trophäen gibt», sagt WWF-Sprecherin Corina Gyssler.
Die Trophäenjagd nach geschützten Tieren will sie trotzdem nicht grundsätzlich verurteilen. «Im Einzelfall, wenn die Jagd Bestandteil eines integrierten, umfassenden Schutz- und Nutzungskonzeptes für die Tiere ist, kann sie toleriert werden», sagt Corina Gyssler.
Doch müssten die Tierbestände gesund sein und die Jagd von der Regierung bewilligt und begleitet werden.