Pilot setzt Mayday-Notruf vor Wien ab
Hagel beschädigt Flugzeug-Nase

Unwetter sorgen in Teilen Europas seit Tagen für Ausnahmesituationen. Die News im Ticker.
Publiziert: 10.06.2024 um 08:17 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2024 um 08:36 Uhr
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Hagel zerstörte die Windschutzscheibe eines Flugzeugs, das von Mallorca nach Wien unterwegs war.
Foto: X @exithamster
10.06.2024, 08:34 Uhr

Österreich: Hagel so stark, dass Schneepflug ausrücken muss

Ein Schneepflug. (Symbolbild)

Auf der österreichischen Autobahn A12 wütete am Sonntagabend ein heftiges Gewitter. Auf Höhe der Gemeinde Langkampfen-Angath wurde die Inntalautobahn massiv durch Laub und Äste verschmutzt. Mehrere Bäume krachten auf den Pannenstreifen und die Fahrbahn.

Beim Autobahnparkplatz Angath lag bis zu zehn Zentimeter Hagel auf der Überholspur, wie «Heute» berichtet. Die Überholspur musste gesperrt werden und die Körner mit einem Schneepflug entfernt werden. Die Aufräum- und Reinigunsgarbeiten dauerten bis 22 Uhr an. 

09.06.2024, 21:45 Uhr

Hagel beschädigt Flugzeug-Nase

Schock für die Passagiere der Austrian-Airlines-Maschine, die am Sonntagnachmittag von Mallorca nach Wien flog. Etwa eine halbe Stunde vor der planmässigen Ankunft in Österreichs Hauptstadt ging ein heftiges Rütteln durch das Flugzeug. «Wir sind durch eine Gewitterfront geflogen», berichtet ein Passagier gegenüber der «Kronenzeitung». Nach der etwas unruhigen Landung habe der Pilot darüber informiert, dass die Windschutzscheibe des Flugzeugs kaputt sei.

Das Flugzeug wurde mit einem Grossaufgebot an Einsatzkräften am Flughafen Wien empfangen. Beim Aussteigen bemerkten die Passagiere dann das Ausmass der Zerstörung: Nicht nur die Frontscheibe war beschädigt, auch der vordere Teil der Nase fehlte!

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Die Fluggesellschaft Austrian Airlines bestätigt den Vorfall gegenüber der Zeitung. Im Landeanflug sei das Flugzeug in eine Gewitterzelle geraten und durch Hagel beschädigt worden. «Nach aktuellem Stand wurden durch den Hagel die beiden vorderen Cockpitscheiben des Flugzeuges, die Flugzeugnase (Radom) sowie so manche Verkleidungen beschädigt.»

Aufgrund der Beschädigungen habe der Pilot den Notruf Mayday abgesetzt. Personen wurden beim Vorfall keine verletzt. 

06.06.2024, 16:41 Uhr

Wegen Erdrutsch: Familien und Feriengäste von Aussenwelt abgeschnitten

Heftige Unwetter führten zu Überschwemmungen in Norditalien. In der Region Brescia war die Gemeinde Degagna in der Nähe des Gardasees wegen eines Erdrutsches isoliert, wie lokale Medien schreiben. 

Dutzende Einsatzkräfte halfen den eingeschlossenen Personen.

Am Dienstag führte ein Erdrutsch auch zu Überschwemmungen im Stadtzentrum von Vobarno. Nach Angaben der Feuerwehr waren insgesamt rund 30 Personen von der Aussenwelt abgeschnitten, darunter mehrere Familien und Feriengäste eines Campingplatzes. 

Strassen voller Schlamm nach Erdrutschen in der Region Brescia.

Nach Angaben lokaler Medien wurden in der Region Autos, Häuser und Geschäfte überflutet. Viele Strassen seien wegen Schlamm unpassierbar geworden. Auch der Strom fiel in einigen Gemeinden aus. Angaben zu Vermissten oder Verletzten gibt es bislang nicht. 

05.06.2024, 20:29 Uhr

17-jähriger Velofahrer klammert sich 20 Minuten an Baum fest

Das war eine Rettung in letzter Sekunde, wie die Freiwillige Feuerwehr Bad Abbach aus dem Bundesland Bayern auf Facebook schreibt. Ein Jugendlicher (17) wollte am Dienstagabend mit seinem Velo eine wegen Hochwasser abgesperrte Fussgängerbrücke überqueren. Unbeeindruckt von den Hinweisen fuhr der 17-Jährige in den überfluteten Bereich, wo er vom abfliessenden Wasser der Donau erfasst und mitgerissen wurde, wie die zuständige Polizei mitteilt. 

Der junge Mann konnte sich gemäss Polizei etwa 20 Minuten an einem Baum festhalten, ehe ihn Feuerwehr und Wasserrettung bargen. 

Der junge Mann klammerte sich an einem Baum fest, bis zwei Retter ihn erreichten.
Die Einsatzkräfte zogen den Mann aus den Fluten.

Er kam mit einem Schock davon. Die Feuerwehr rief in der Folge erneut dazu auf, sämtliche Deichbereiche zu meiden. «Ihr gefährdet euch selbst und letztlich auch Einsatzkräfte.» Missachtungen würden zur Anzeige gebracht. 

Die Hochwasserlage bleibt angespannt.

Wie tragisch Rettungsaktionen ausgehen können, zeigte sich am Sonntag. Ein 42-jähriger Feuerwehrmann kenterte während eines Einsatzes mit seinem Schlauchboot. Er konnte nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Feuerwehrmann (22) gilt noch als vermisst. 

05.06.2024, 17:10 Uhr

Viertes Todesopfer wegen Hochwasser in Bayern entdeckt

Eine 79 Jahre alte Frau ist am Mittwoch leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt worden, wie die zuständige Polizei mitteilt. Sie war am Sonntag in Jettingen-Scheppach bei Augsburg als vermisst gemeldet worden. 

Deutschlandweit wurden infolge des Unwetters bisher sechs Todesopfer verzeichnet. 

05.06.2024, 11:30 Uhr

Feuerwehrmann noch immer vermisst

Die Suche nach einem vermissten Feuerwehrmann geht weiter. Der Helfer (22) sei bisher nicht gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher gegenüber «NTV». Die Polizei sucht an Land und mit Drohnen nach dem jungen Mann. 

Er war in der Nacht zu Sonntag in Offingen gemeinsam mit vier anderen Einsatzkräften mit einem Boot gekentert. Sie konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Seither wird der Feuerwehrmann vermisst. 

Noch habe man die Hoffnung, ihn lebend zu finden, so der Polizeisprecher. «Die Chancen werden aber von Tag zu Tag ein bisschen weniger.»

05.06.2024, 09:20 Uhr

Hochwasserlage in Bayern bleibt angespannt

Trotz teilweise sinkender Pegel bleibt die Hochwasserlage vor allem in Bayern angespannt. In Passau wurden am Dienstagabend nach Angaben der Stadtverwaltung die Scheitel von Donau und Inn überschritten, blieben aber trotz sinkender Tendenz zunächst noch hoch. Grosse Teile der Innenstadt waren weiterhin überschwemmt. Die Stadt rechnete damit, dass ab Freitag die Aufräumarbeiten beginnen können.

Laut der Hochwasserzentrale des Bayerischen Landesamts für Umwelt waren am Dienstagabend alle Donaupegel von Donauwörth bis Passau weiterhin in der höchsten Meldestufe und haben teilweise sehr langgezogene Hochwasserscheitel. An den Zuflüssen der Donau ging das Hochwasser weiter zurück. Durch die «langen Ablaufzeiten» des Wassers blieb die Hochwasserlage in den betroffenen Gebieten zunächst aber weiter angespannt.

05.06.2024, 07:25 Uhr

Rheinpegel bei Köln überschreitet 7-Meter-Marke

Wie «t-online» berichtet, hat der Rheinpegel bei der Grossstadt Köln die 7-Meter-Marke überschritten. Der Pegel wird aktuell mit 7,03 Metern angegeben. Schon seit Dienstag, als die 6,20-Meter-Marke geknackt wurde, müssen Schiffe mit verringerter Geschwindigkeit auf dem Rhein fahren. Ein Ende des Pegelanstiegs ist noch nicht in Sicht. Die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz geht davon aus, dass der Rhein bei Köln am Mittwoch seinen Höchststand von 7,08 Metern erreichen wird. Der Normalwasserstand des Rheins beträgt 3,21 Meter. Die Kölner können jedoch unbesorgt sein: Hochwasser-Gefahr besteht erst ab einem Pegelstand von fast zehn Metern.

05.06.2024, 07:15 Uhr

Deggendorf: Frau geht in Fussgängerunterführung schwimmen

Schaulustige bereiten den Einsatzkräften in manchen von der Flut betroffenen Gebieten Kopfschmerzen, wie «t-online» berichtet. Die Behörden appellieren vielerorts an die Bürger, abgesperrte Bereiche zu meiden, sich von Dämmen fernzuhalten und sich an die Anweisungen der Helfer zu halten. Das klappt jedoch nicht immer. Im bayerischen Deggendorf soll eine Frau am Montagabend kurzerhand in eine voll gelaufene Fussgängerunterführung geschwommen sein. 

04.06.2024, 17:00 Uhr

Sie klammerte sich an Baum: Vermisste (32) nach drei Tagen gerettet

Die Frau befand sich nahe der Ortschaft Neu-Ulm im Wald.
Foto: IMAGO/onw-images

Eine Frau (32) aus Deutschland ist im Hochwassergebiet nach fast drei Tagen aus einem Baum gerettet worden. Die 32-Jährige galt seit Samstagabend als vermisst. Gegen 23.30 Uhr konnte sie noch selbst den Notruf wählen, als sie im Wald von den Wassermassen eines über die Ufer getretenen Flusses, überrascht worden war. Danach brach die Verbindung ab, wie die «Schwäbische Zeitung» mitteilt. Die Frau galt rund 52 Stunden als vermisst.

Tagelang gab es kein Lebenszeichen. Bis jetzt: Nach intensiven Suchaktionen hat die Polizei die nahezu unverletzte Frau nun per Drohne geortet, teilt das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit. Sie harrte die ganze Zeit auf einem umgestürzten Baum aus. 

«Das Wasser stand immer noch brusthoch»

Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber der Zeitung: «Sie hatte sich auf den Baum zurückgezogen. Unter ihr stand das Hochwasser bei der Rettung noch immer etwa brusthoch.» 

Zum Zeitpunkt der Rettung war die 32-Jährige deutlich geschwächt und dehydriert, wie es von der Polizei weiter heisst. Warum sich die Frau nachts im Wald aufhielt, ist indes noch nicht geklärt. 

Dammbrüche, überflutete Strassen, Hubschrauber retten Menschen vor Wassermassen: Der Süden Deutschlands hat mit einem schweren Hochwasser zu kämpfen. Die Lage könnte sich am Samstag angesichts des Dauerregens weiter zuspitzen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rief für mehrere Landkreise Bayerns die höchste Unwetter-Warnstufe aus. Mehrere Flüsse und Bäche traten über die Ufer. Gleich in mehreren Kreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Berichte über Verletzte oder grössere Schäden lagen bis zum Nachmittag nicht vor. Feuerwehren sind im Dauereinsatz.

Seit Stunden fällt vor allem im Süden Deutschlands teils heftiger Regen. Dort galt am Samstagnachmittag wegen ergiebigen Dauerregens für Regionen in mehr als zehn Landkreisen in Baden-Württemberg und vor allem in Bayern die höchste Unwetter-Warnstufe 4. Nach Angaben des DWD war hiervon ein breiter Streifen von Pfaffenhofen bis zum Bodensee betroffen.

«Es tut sehr weh, das ganze Haus ist kaputt»
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Anwohner in Babenhausen (D):«Es tut sehr weh, das ganze Haus ist kaputt»

Zahlreiche Feuerwehreinsätze und Zugausfälle

Feuerwehren und andere Retter rückten wegen des Wetters unzählige Male aus. Zahlen dazu lagen noch nicht vor. Auch zu grösseren Schäden gibt es noch keinen Überblick. In Süddeutschland sind bisher rund 400 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) im Einsatz. Die Helfer pumpten den Angaben zufolge Wasser ab, sicherten Dämme und brachten Menschen vorsorglich in Sicherheit. «Wegen des anhaltenden und teils schweren Dauerregens ist das THW darauf vorbereitet, weitere Einsatzkräfte gezielt einzusetzen.»

Behörden in mehrere Regionen Deutschland riefen die Bevölkerung angesichts des Wetters zur Vorsicht auf.

In Deutschland wirkte sich das Wetter auf Bahnreisende aus. Laut Deutscher Bahn kam es in Süddeutschland zu Störungen und Zugausfällen im Bahnverkehr. Besonders zwei ICE-Strecken waren beeinträchtigt, wie eine Bahnsprecherin sagte. Zwischen München, Bregenz und Zürich fuhren wegen des Hochwassers den ganzen Samstag keine Züge mehr. Die Strecke zwischen Ulm und Augsburg war ebenfalls betroffen.

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