Geköpft: James Foley, Journalist (†41)
James Foley, ein US-amerikanischer Journalist, gehörte zu den Opfern von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi. Im August 2014 tauchte ein Video auf, das seine Enthauptung zeigt. Foley war ein bekannter Journalist, der in verschiedene Kriegsgebieten recherchierte. So war er bereits 2011 im libyschen Bürgerkrieg im Einsatz, wo er 44 Tage in Gefangenschaft gehalten wurde.
Geköpft: Peter Kassig, Humanitärer Helfer (†26)
Der US-Amerikaner Peter Kassig geriet im Oktober 2013 in die Fängen des IS. Der ehemalige US-Soldat befand sich in Syrien und im Libanon, um den syrischen Kriegsflüchtlingen zu helfen. So auch an seinem verhängnisvollen Tag, als er mit einer Lebensmittellieferung für Flüchtlinge unterwegs war. Die IS-Miliz nahm ihn gefangen und folterte ihn beinahe täglich. Während seiner einjährigen Gefangenschaft konvertierte er zum Islam – aus freiem Willen, wie er seinen Eltern versicherte, begann der innere Wandel bereits vor seiner humanitären Hilfe im Bürgerkriegsgebiet. Im Oktober 2014 tauchte ein Video seiner Enthauptung auf, bei dem auch Alan Henning geköpft wurde.
Geköpft: Alan Henning, Taxi-Fahrer und Humanitärer Helfer (†47)
Alan Henning lebte im englischen Lancashire und arbeitete dort als Taxi-Fahrer. Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien, ging er als freiwilliger Helfer in den Nahen Osten. Dort half er bei Lebensmittellieferungen für Kriegsflüchtlinge. Im Dezember 2013 wurde er bei einer Lieferung nahe der türkischen Grenze von der IS-Miliz gefangen genommen. Laut Mitarbeitern wollte er die Lieferung selbst begleiten, um sicherzustellen, dass die Lebensmittel tatsächlich am Ziel ankommen. Im Oktober 2014 tauchte das Video seiner Enthauptung auf.
Geköpft: David Haines, Humanitärer Helfer (†44)
Der Brite David Haines war ein freiwilliger Helfer im syrischen Bürgerkrieg, der im März 2013 in die Fängen der Terror-Miliz IS geriet. Er war Flugzeug-Ingenieur der Britischen Luftwaffe und schon im Jugoslawien-Krieg für humanitäre Hilfe im Einsatz. In einer syrischen Stadt unweit der türkischen Grenze wurde er eines Tages von einer vermummten Bande überfallen, wie es sein Übersetzer später schildert. Im Juli 2014 versuchten US-Streitkräfte vergebens ihn aus der Gefangenschaft zu befreien – Er wurde im September 2014 enthauptet.
Geköpft: Khaled al-Asaad, Archäologe (†83)
Khaled al-Asaad starb im August 2015 durch die Hand des IS. Asaad war einer der profiliertesten Kenner der antiken Ruinenstätte Palmyra und mehr als 50 Jahre mit ihrer Erforschung und Restaurierung als verantwortlicher Wissenschaftler befasst. Dank seiner Arbeit wurde Palmyra 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als der IS die antike Stätte einnahm, begannen diese mit der Zerstörung der antiken Stätten. Al-Asaad versuchte, Menschen und archäologische Fundstücke zu retten. Dabei wurde er gefangen genommen, gefoltert und als «ungläubiger und Apostat» vor dem Museum in Palmyra enthauptet.
Vor dem Tod vergewaltigt: Kayla Mueller, Menschenrechtsaktivistin (†26)
Die US-Amerikanerin Kayla Mueller war im Rahmen ihrer Arbeit in verschiedenen Krisengebieten im Einsatz, darunter in Tibet und Palästina. Im Dezember 2012 fing sie ihre Arbeit für syrische Kriegsflüchtlinge in der Türkei an. Mitte 2013 wurde sie mit ihrem Verlobten Omar Alchani während einer Taxi-Fahrt im syrischen Aleppo entführt. Ihr Verlobter kam nach 20 Tagen Gefangenschaft frei – nicht aber die Amerikanerin. Während ihrer Gefangenschaft wurde sie mehrfach von al-Baghdadi vergewaltigt. Laut IS-Angaben wurde sie im Februar 2015 während eines Angriffs der jordanischen Luftwaffe getötet – die genaue Todesursache konnte jedoch nie bestätigt werden. Fotografien tauchten im selben Monat auf, die den Tod von Mueller bestätigten.
Im Käfig lebendig verbrannt: Muath Al-Kasasbeh, Pilot (†26)
Muath Al-Kasasbeh war ein Pilot der Königlichen Jordanischen Luftstreitkräfte. Er flog Einsätze im Rahmen der Anti-IS-Koalition. Wegen technischer Probleme musst er seinen Jet im Dezember 2014 über der syrischen Grossstadt Raka per Notausstieg verlassen. Er landete in einem See und wurde umgehend von der IS-Miliz gefangen genommen. Während der IS mit Jordanien über seine Freilassung verhandelte, war Al-Kasasbeh bereits tot. Im Februar 2015 tauchte ein Video auf, das zeigte, wie der Pilot – eingesperrt in einem Käfig – öffentlich und lebendig verbrannt wurde.
Vom Dach geworfen: Homosexuelle Männer
Als die Terror-Miliz im Juni 2014 die irakische Grosstadt Mosul eroberte, erklärten sie dieses zu ihrer (irakischen) Hauptstadt und das Leid für die Bevölkerung nahm teuflische Ausmasse an. Mit Steinigungen und Kreuzigungen terrorisierte sie die Bevölkerung. Auch Homosexuelle wurden dem Terror unterworfen. Über den Zeitraum der Besatzung wurden mehrere Männer, die der Homosexualität beschuldigt wurden, von einem hohen Gebäude aus im Zentrum der Stadt in ihren Tod gestürtzt.
Geköpft: Christliche Minderheiten in Afrika
Dem Islamischen Staat unterwarfen sich verschiedene radikal islamistische Organisationen weltweit. So auch in Libyen. Dort wurden im Jahr 2015 in der Mittelmeer-Stadt Sirte 21 ägyptische Bauarbeiter entführt. Alle diese Männer waren koptische Christen. Wenige Monate nachdem das Enthauptungsvideo der koptischen Christen veröffentlichte wurde, tauchte ein weiteres auf, das den Mord an 30 äthiopischen Christen zeigte.