Die Geoglyphen in Peru sollen 2000 Jahre alt sein
Neue Scharrbilder nahe der Nazca-Linien entdeckt

In der Nähe der Nazca-Linien sind in Peru weitere Geoglyphen aufgespürt worden. Vertreter der Paracas-Kultur sollen sie vor über 2000 Jahren unter anderem in Hänge geritzt haben.
Publiziert: 29.05.2018 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2022 um 21:59 Uhr

Der Affe und die tanzende Frau – eines von mehr als zwei Dutzend Steinbildern, die Archäologen jüngst in Palpa, im Süden Perus, entdeckt haben. Dabei kamen in dem Wüsten-Streifen unweit der sogenannten Nazca-Linien Drohnen zum Einsatz. Hunderte der überdimensionalen Scharrbilder sind bereits bekannt. Die meisten der nun neu aufgespürten Geoglyphen wurden offenbar vor mehr als 2000 Jahren von Vertretern der Paracas-Kultur angefertigt – erst Hunderte Jahre später schuf das Volk von Nazca nicht weit entfernt ähnlich grosse Zeichnungen, erklärt der Archäologe und Konservierungsbeauftragte Johny Isla.

«Nach diesen menschenähnlichen Geoglyphen gibt es weitere in anderen, an Palpa angrenzenden Gegenden mit Tiergestalten wie Katzen, Schlangen, Vögeln und mythischen Figuren.»

Während die Nazca-Linien nur von oben erkennbar sind, liegen viele der als Palpa-Linien bezeichneten Zeichnungen auf Hängen und können von unten gesehen werden. Drohnenflüge erleichtern die Erfassung.

«Früher beanspruchte die topographische Messung in solch einer Region Wochen oder sogar Monate, verbunden mit sehr hohen Kosten», so der Archäologe Luis Castillo. «Jetzt können wir die gleiche Arbeit viel präziser binnen weniger Minuten erledigen.»

Die von den Kulturen der Nazca und der Paracas geschaffenen Geoglyphen legen eindrucksvoll Zeugnis ab von Perus reicher präkolumbischer Geschichte. Ihre Existenz gibt Forschern bis heute Rätsel auf. Die Nazca-Linien wurden 1994 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Was sie aber nicht gänzlich vor Beschädigungen durch Siedlungsversuche oder fehlgeleitete Autofahrer schützte.

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