Ein abgemagerter Knabe (2) irrt einsam auf den Feldstrassen von Uyo herum. Sein junges Leben steht schon kurz vor dem Ende, als ihn eine dänische Sozialarbeiterin am Wegrand findet.
Die Retterin nennt den Buben Hope, auf Deutsch «Hoffnung». Seine Eltern hatten ihn verstossen, weil sie ihn für einen Hexer hielten. In Nigeria ist dies nichts Ungewöhnliches, viele Leute glauben an schwarze Magie. Unfruchtbarkeit, Ernteausfälle und Krankheit werden nach dem traditionellen Glauben auf eine übernatürliche Ursache zurückgeführt. Meist sind Kinder und Frauen die Leidtragenden.
«Tausende Kinder werden der Hexerei beschuldigt», sagt Anja Ringgren Loven, die den Kleinen fand. «Wir sehen jeden Tag Kinder, die völlig verängstigt sind, gefoltert oder sogar getötet wurden.»
Sie hatte vor drei Jahren die African Children's Aid Education and Development Foundation im Süden Nigerias gegründet, um genau diesen Kindern zu helfen.
Hope habe seit Monaten auf der Strasse gelebt, schreibt The Mirror. Er ernährte sich von Essensresten, die ihm Passanten hinwarfen. Als Loven den Knaben Ende Januar findet, ist er komplett verdreckt und abgemagert.
Sie gibt dem Buben Wasser, packt ihn in ein Tuch und bringt ihn in das nächste Spital. Mit der Unterstützung ihrer Hilfsorganisation will sie Hope nun eine Zukunft bieten. (kra)