Alle wenden sich von Derek Chauvin (44) ab. Der Polizist, der am Montag in Minneapolis den 46-jährigen George Floyd bei der Festnahme umgebracht hat, wird nun auch von seiner Frau verlassen.
Kellie Chauvin (45), so heisst es in US-Medien, habe die Scheidung eingereicht. Laut ihrer Anwaltskanzlei Sekula Law Offices ist sie entsetzt, was ihr Mann angerichtet hat. «Sie ist wegen Mr. Floyds Tod am Boden zerstört. Ihr grösstes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Lieben und allen, die in dieser Tragödie trauern», liess die Kanzlei verlauten.
Gleichzeitig bitte Kellie Chauvin darum, dass die Sicherheit und Privatsphäre ihrer Kinder aus erster Ehe, ihrer Eltern und ihrer erweiterten Familie in dieser schwierigen Zeit gewahrt bleiben. Mit dem Polizisten hatte sie keine Kinder.
Die Schönste aus der Region
Im Jahr 2018 wurde Kellie Chauvin zur Schönheitskönigin von Minnesota gekrönt, 2019 trat sie zum nationalen Wettbewerb an. Sie stammt aus Laos und gehört der indigenen Volksgruppe der Hmong an. Ihre Familie lebte von 1977 bis 1980 in einem Flüchtlingslager in Thailand, bis sie in die USA auswandern konnte. Das Paar heiratete 2010.
Kennengelernt hatten sich die beiden im gleichen Spital, in das Floyd eingeliefert wurde. Kellie arbeitet dort damals als Radiologin und lernte ihren späteren Mann kennen, als der eine Verdächtige dorthin zu einer Gesundheitsprüfung brachte.
«Er ist ein Softie»
Bei der Wahl der Mrs. Minnesota America 2018 schwärmte Kellie, was für ein «Softie» ihr Mann unter der Uniform sei. Von ihrem ersten Mann sei sie jahrelang misshandelt worden, bei der Heirat kannte sie ihn kaum, berichtete damals ihre Freundin.
Über Derek sagte sie: «Er ist so ein Gentleman. Er öffnet mir immer noch die Tür, zieht mir immer noch meinen Mantel an. Nach meiner Scheidung hatte ich eine Liste von Must-haves, wenn ich jemals in einer Beziehung sein sollte, und er passte zu allen.»
Kellie reichte die Scheidung ein, nachdem Protestierende das Haus des Paares und das Trottoir davor mit Parolen beschmiert hatten. (gf)