Bei den drei Landtagswahlen haben CDU und SPD grosse Niederlagen erlitten. Der Alternative für Deutschland (AfD) gelang der Sprung in die Landtage von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt erreichte sie aus dem Stand fast 25 Prozent der Stimmen.
Die Landtagswahlen gelten als Abstimmung über die offene Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel. Sie war im Wahlkampf das dominierende Thema.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion Michael Grosse-Brömer spricht in der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» von einer Niederlage für fast alle Parteien: «Keine der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien hat heute besonderen Grund, fröhlich zu sein angesichts dieser Wahlergebnisse.»
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel wertet den Erfolg der AfD als eine «Zäsur». Die demokratische Mitte sei schwächer geworden, sagt er.
Die AfD-Präsidentin Frauke Petry sagt: «Wir sehen in diesen Wahlen, dass sich die Wähler von den grossen Volksparteien in grossem Masse abwenden.»
Die einstigen Volksparteien CDU und SPD erlebten historische Niederlagen, die Grünen in Baden-Württemberg einen historischen Sieg. In Baden-Württemberg sind die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem vorläufigen Ergebnis zufolge erstmals in der deutschen Geschichte stärkste Partei. Allerdings reicht es nicht für eine Fortsetzung der bundesweit ersten grün-roten Koalition.
Im Duell der Frauen in Rheinland-Pfalz verweist die SPD von Regierungschefin Malu Dreyer die CDU von Herausforderin Julia Klöckner nach dramatischem Wahlkampfendspurt doch noch auf Platz zwei - Rot-Grün ist aber passé.
Die Freude über die Wahlsiege bei der AfD sind riesig. Aber sie wurde auch getrübt. Die Wahlparty in Berlin fand unter widrigen Umständen statt, wie der «Spiegel» berichtet.
Die Feier in einem Hotel in der Innenstadt musste wegen Drohungen aus der linksradikalen Szene in den Osten verlegt werden, in ein Hostel nach Berlin-Lichtenberg. Die Herberge liegt mitten zwischen Plattenbauten.
Bewacht von einem grossen Polizeiaufgebot kamen hier rund 250 Anhänger zusammen. (SDA/gf)