«Je nach Tagesform hat sie grosse Angst oder sie ist sehr wütend oder sie hofft, dass eine Lösung gefunden wird», beschrieb ihr Anwalt Brian Lokollo am Samstag der Nachrichtenagentur AFP den Gemütszustand seiner Mandantin. Sie habe «Albträume, ist ängstlich und traumatisiert».
Die Frau sagt laut Lokollo aus, dass sie in einem Hotel unter Drogen gesetzt worden sei. Als sie in einer ihr unbekannten Wohnung aufgewacht sei, sei ihr klar geworden, dass sie vergewaltigt worden sei.
Laut Lokollo hatte seine Mandantin im muslimischen Katar in einem Hotel gewohnt, in dem der Konsum von Alkohol erlaubt ist. «Sie ging tanzen, aber als sie zu ihrem Tisch zurückkam, merkte sie, dass jemand nach ihrem ersten Schluck von ihrem Drink ihr etwas ins Glas getan hatte.» Ihr sei daraufhin «sehr unwohl» gewesen. Danach erinnere sie sich erst wieder an den folgenden Morgen.
Der mutmasslich Vergewaltiger wurde ebenfalls festgenommen. Laut Lokollo sagte er aber aus, der Sex sei einvernehmlich gewesen und die Niederländerin habe sogar Geld dafür von ihm verlangt.
Das niederländische Aussenministerium bestätigte die Festnahme der jungen Frau, deren Namen eine Sprecherin mit Laura angab. Sie sei aber nicht angeklagt worden, die Ermittlungen liefen. Am Montag finde eine Gerichtsanhörung statt, bei der hoffentlich entschieden werde, ob die Frau angeklagt werde, sagte Ministeriumssprecherin Daphne Kerremans.
Lauras Mutter sagte im niederländischen Fernsehsender NOS, das Festhalten ihrer Tochter sei «total unmenschlich». Laura versuche manchmal, sie zu trösten und sage, dass sie bald zurückkomme. Andere Male weine ihre Tochter ohne Unterlass, erzählte die Mutter unter Tränen. Demnach war die Reise nach Katar die ersten Ferien der 22-Jährigen ohne ihre Mutter.
2013 war im Nachbarland Vereinigte Arabische Emirate eine 24-jährige Norwegerin, die eine Vergewaltigung durch ihren Chef zur Anzeige gebracht hatte, zu 16 Monaten Haft wegen unsittlichen Verhaltens, Meineids und Alkoholkonsums verurteilt worden. Sie wurde später begnadigt.